White Market Podcast und das Free Music Archive

Es gibt wieder ein paar News zu meinem Album und vielleicht den ein oder anderen spannenden Link-Tipp für euch.

Julia Reda (Parti Pirate) - Parlement européen
Julia Reda (Photo by ActuaLitté :. CC-BY-SA)

Einer meiner Tracks hat es in den White Market Podcast geschafft, in dem sich Rute Correia mit freier Musik und freier Kultur beschäftigt. Die Ausgabe, in der Zombie Disco den Podcast eröffnet, ist leider sehr textlastig, was aus meiner Perspektive natürlich schlecht ist, weil sich so ein Podcast vermutlich weniger musikinteressierte Hörer anhören. Auf der anderen Seite werden die, die ihn sich trotzdem anhören mit einem tollen Interview mit Julia Reda belohnt, die Piratin, die derzeit für uns im europäischen Parlament für eine moderne Kulturpolitik kämpft. Es geht u.a. um ein europäisches Copyright und die vielen Missstände, die wir da aktuell haben. Das Interview ist trotz der schlechten Leitung zu Julia sehr hörenswert, vor allem aus Deutschland heraus, da Rute selbst ein paar Jahre in Deutschland verbracht hat und die beiden sehr ausführlich auf die deutschen Besonderheiten in dem Bereich eingehen.

Wer lieber mehr Musik hören möchte, den verweise ich gern auf die Songs for Sunderland. Das ist eine Playlist mit ausschließlich freien Songs, wo ihr gleich zwei Songs aus The Psychedelic And hören könnt. Die Liste wurde ebenfalls von Rute vom White Market Podcast kuratiert und steht ihm Free Music Archive zur Verfügung. Das wiederum ist ein Plattform, für gute freie Musik, die ich bisher unterschätzt habe. Dank Rute ist mein komplettes Album dort jetzt verfügbar und hat innerhalb weniger Tage knapp 1000 Downloads zu verzeichnen.

Das Archiv scheint eine sehr lebendige Community zu haben. Da die Musik dort (soweit ich weiß) nur durch Kuratoren bereitgestellt wird, gibt es eigentlich nur qualitativ hochwertiges Material aus allen Stilrichtungen zu hören. Ich habe dort schon ein paar Perlen entdeckt, das Stöbern lohnt sich. Es ist wohl auch eine hervorragende Quelle für Menschen, die z.B. Songs für ihre Videoprojekte suchen.

Nothing To Fear (Six Umbrellas Remix)

Das war einer dieser Tracks, die schon nach Podcast-Tipp: Libreyana nicht mehr aus dem Ohr wollten. Quasi zu rein therapeuthischen Zwecken fragte ich bei Vincent von Novelty Citizen mal an, ob er an einer kleinen Kooperation interessiert wäre. War er und hier ist meine Interpretation von Nothing To Fear. Viel Spaß damit!

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Nothing To Fear (Six Umbrellas Remix) von Six Umbrellas ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.
Beruht auf dem Werk unter https://soundcloud.com/noveltycitizen/there-is-nothing-to-fear.

Tracks: The And Of The World

Anfang April habe ich mein Album The Psychedelic And veröffentlicht. In der Rubrik Tracks will jeweils ein paar Worte zu den einzelnen Titeln verlieren und ein paar Hintergründe offenlegen. Die beste Kunst ist ja bekanntlich die, die vom Künstler erklärt wird…

Heute geht es um den Track The And Of The World.

Wir hatten vor zwei Jahren so einen Sommer, wo fast jeden Nachmittag oder Abend ein Sommergewitter über Berlin zog und ich liebe diese Stimmung, die vor so einem Gewitter herrscht. Speziell liebe ich in solchen Momenten, wie sich die Welt anhört, wie alles plötzlich ganz anders und fokussierter klingt. Jedes Grillenzirpen und Vogelzwitschern als eine Art Vorbote auf das Ende der Welt, das sich am Horizont schon bedrohlich abzeichnet.

Und das ist die Blaupause für The And Of The World. Ich hatte mal die Idee, die Geräusche – die Atmo – mit einem Feldmikrofon aufzunehmen und zu verarbeiten, aber sowas ist ganz schön aufwändig und man müsste sich ein solches Mikrofon auch erstmal zulegen. Stattdessen habe ich mich dem Thema elektronisch genähert und geschaut, was ich mit der Programmierung von Synthies so machen kann. Das klingt im Ergebnis deutlich abstrakter, aber das Thema bleibt erkennbar und zieht sich durch den gesamten Track. Für das Donnergrollen habe ich auf einen tiefen Klavierakkord zurückgegriffen, die Blitzeinschläge haben ein Pitch-Delay-Effekt, der im übrigen dafür sorgt, dass der Track mit steigender Intensität auch immer instabiler wird.

Der Track baut kontinuierlich eine sehr bedrückende und bedrohliche Stimmung auf, um sie in der Mitte mit einer erlösenden Wende aufzulösen. Damit versuche ich ein wenig im Bild zu bleiben – sofern das mit Techno eben möglich ist – und bringe das akustische Äquivalent zur der erlösenden Abkühlung, die ein Sommergewitter immer so mitbringt.

Dass der Track dann in so eine Art Dark Trance abgedriftet ist, kann ich mir heute auch nicht mehr erklären. Es ist kein sonderlich typischer Stil für mich und ich habe auch lange überlegt, ob ich den Track mit aufs Album packe, weil ich lange nicht überzeugt war. Als ich ihn aber zum ersten Mal im fertigen Mix und im Kontext des Albums gehört habe, war das einfach der perfekte Schlussakkord. Das Ende als neuer Anfang, wenn man so will.

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The And Of The World von Six Umbrellas ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.

Tracks: Zombie Disco

Anfang April habe ich mein Album The Psychedelic And veröffentlicht. In der Rubrik Tracks will jeweils ein paar Worte zu den einzelnen Titeln verlieren und ein paar Hintergründe offenlegen. Die beste Kunst ist ja bekanntlich die, die vom Künstler erklärt wird…

Heute geht es um den Track Zombie Disco.

Zombie Disco geht aus einem Testprojekt hervor, das ich angelegt hatte, um mit Native Instruments Massive rumzuspielen, den ich vor anderthalb Jahren frisch erworben hatte. Das ist ein Synthesizer-Plugin, falls ihr euch das gerade fragt. Fast alle Sounds im Track kommen aus diesem Synthie, nur das Geklimper am Anfang kommt aus diesem Sample-Pack von Sonic Bloom.

Der Track hat erst im Laufe seines sehr langen Reifeprozesses den heutigen Disco-Groove bekommen, das war mehr Zufall. Den einzigen Plan, den ich dabei mal hatte: Ich wollte mich an diesem Effekt probieren, dass ich einen laufenden Beat mit Bass durch eine Überlagerung von noch mehr Bass zerstöre. Das ist das, was bei Minute 3:15 passiert. Keine Ahnung, wie ich darauf gekommen bin. Hat vermutlich auch mit den Chemical Brothers zu tun, die machen sowas ständig. Aber eine konkrete Referenz dazu fällt mir nicht mehr ein.

Der Songtitel existiert schon sehr lange, ohne dass ich ihn genau diesem Track zugeordnet hatte: Er geht nämlich auf dieses Foto zurück, dass ich mal gepostet habe:

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Tja und von dort war es nur noch ein kleiner Schritt zu dem Video, über das ich aber noch mal ein eigenes Making-Of schreibe.

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Zombie Disco von Six Umbrellas ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.

Tracks: Monument

Anfang April habe ich mein Album The Psychedelic And veröffentlicht. In der Rubrik Tracks will jeweils ein paar Worte zu den einzelnen Titeln verlieren und ein paar Hintergründe offenlegen. Die beste Kunst ist ja bekanntlich die, die vom Künstler erklärt wird…

Heute geht es um den Track Monument.

Der Track ist völlig ohne Konzept entstanden, ich habe mich da einfach von Idee zu Idee gehangelt. Soweit ich mich erinnere, waren Beat und Bassline zuerst da, dann hab ich das Intro gebastelt, ohne konkreten Plan, wo das hin gehen sollte. Irgendwann fing ich an, mit den Flächensounds zu spielen, die bei 1:40 einsetzen und dann war der Track plötzlich fertig. Er klingt sehr nach den guten alten Tagen, 90er Pillenrave würden einige das vielleicht nennen, auch wenn der klassische 4-to-the-floo-Beat fehlt.

Der Tracktitel geht dann auch auf die genannten Flächensounds zurück, die zwischendurch wie Fanfaren klingen, das klangliche Gegenstück zum epischen Denkmal, dem Monument. Das ist vergleichsweise weit hergeholt, ich weiß, aber irgendeinen Namen will man seinen Kindern ja doch geben. Es ist definitiv keine Hommage an Röyksopp, deren Monument erst später erschien, eine völlig andere Richtung hat und auch viel grandioser ist. Eher könnte ich es als eine Art Tribut an Orbital verstehen, deren Sound mich doch sehr geprägt hat und den ich auch in meinem Track wiederfinde.

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Monument von Six Umbrellas ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.

Tracks: She Does Her Best (feat. Small Colin)

Anfang April habe ich mein Album The Psychedelic And veröffentlicht. In der Rubrik Tracks will jeweils ein paar Worte zu den einzelnen Titeln verlieren und ein paar Hintergründe offenlegen. Die beste Kunst ist ja bekanntlich die, die vom Künstler erklärt wird…

Heute geht es um den Track She Does Her Best (feat. Small Colin).

Die Entstehung des Tracks habe ich hier schon einmal ausführlich aufgeschrieben und das stimmt auch heute alles noch. Ich bin immer noch sehr begeistert, wenn ich mir anschaue bzw. anhöre, was Colin und ich da auf die Beine gestellt haben.

Ich hatte den Track letztes Jahr veröffentlicht, weil noch gar nicht klar war, ob es das Album so in der Form überhaupt geben würde. Dabei war der Track von Anfang an Teil des Albums, er sollte die psychedelische Stimmung genauso mit tragen, wie die anderen Tracks. Das Plugin, was ich im Intro auf die Gitarren gelegt habe, heißt übrigens auch Psychedelay.

She Does Her Best ist eine Art Ruhepol auf dem Album. Nach den beiden schnellen und lauten Tracks Monster und The Psychedelic And muss etwas Kontrast her und der könnte kaum größer ausfallen: Handgespielte Gitarren und Bass, eine menschliche Stimme und ein entspannter Downbeat schaffen die klangliche Oase der Erholung. Jedenfalls für einen kurzen Zeitpunkt, bis im Finale alles wieder sehr laut zerstört wird.

Hier ist nochmal das Video zum Track:

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She Does Her Best (feat. Small Colin) von Six Umbrellas ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.

Tracks: The Psychedelic And

Anfang April habe ich mein Album The Psychedelic And veröffentlicht. In der Rubrik Tracks will jeweils ein paar Worte zu den einzelnen Titeln verlieren und ein paar Hintergründe offenlegen. Die beste Kunst ist ja bekanntlich die, die vom Künstler erklärt wird…

Heute geht es um den Titel-Track The Psychedelic And.

Das psychedelische Und. Nun ja, so richtig erklären kann ich den Titel selber nicht. Mit Psychedelik bringe ich am ehesten Drogenrausch in Verbindung, den ich selbst so nie erlebt habe. Ich bin da ganz klar in der Rolle des Blinden, der euch was von Farben erzählen will. Und um diese Farben geht es auch irgendwie, um Klangfarben, um etwas Buntes im Ohr. Die Sache mit dem Und ist noch schwieriger zu erklären. Ich fand die Idee irgendwie spannend, das Und zum Objekt zu machen, ihm eine neue Funktion, einen anderen Kontext zu geben. Am Ende ist das lyrisch nicht mehr als ein Wortspiel, aber vielleicht hat das noch eine andere Ebene. Mal abwarten, was zukünftige Generationen da reininterpretieren…

The Psychedelic And ist vielleicht mein bisher ambitioniertestes Werk. Sowohl die Struktur des Tracks – die ich mir erneut bei den Chemical Brothers abgeschaut habe – als auch die Harmonien darin, übersteigen alles, was ich bisher je versucht habe. Ich weiß nicht, ob das für Außenstehende so hörbar wird. Die Projektdatei enthält aber knappe 30 Spuren, der Export des Tracks dauert knappe 20 Minuten und es war die Hölle, das Stück zu mixen, um hier mal ein paar quantifizierbare Fakten zu nennen.

Obwohl hier nahezu alles voll elektronisch ist, habe ich versucht, dem Stück etwas Natürliches, Organisches einzuhauchen, Leben, wenn man so will. Das ist am Ende nicht viel mehr als ein paar mal Stolpern hier und etwas Rausch und Verzerrung dort, funktioniert aber ganz gut, wie ich finde. Das einzige nicht-elektronische Element ist hier übrigens meine Kaffeemaschine, der ihr im Verlauf der 10 Minuten Tracklänge (sorry) mehrmals beim Milch aufschäumen zuhören dürft.

Ursprünglich sollte der Track im Album gleich nach Runner auf Position zwei laufen, aber das hat nicht funktioniert. The Psychedelic And steht mehr für sich allein, schafft sich schon durch das ewig lange Intro seinen eigenen Rahmen und hätte die Erwartungen und Spannung, die Runner aufgebaut hat, nicht erfüllt. Ich brauchte Monster als Ventil zwischen den beiden Tracks. Faszinierend, womit man sich so beschäftigt.

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The Psychedelic And von Six Umbrellas ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.

Tracks: Monster

Anfang April habe ich mein Album The Psychedelic And veröffentlicht. In der Rubrik Tracks will jeweils ein paar Worte zu den einzelnen Titeln verlieren und ein paar Hintergründe offenlegen. Die beste Kunst ist ja bekanntlich die, die vom Künstler erklärt wird…

Heute geht es um den Track Monster.

Monster ist der jüngste Track im Album und irgendwann im Sommer 2014 entstanden. Ich hatte diesen Groove im Kopf, der wahrlich nicht neu ist, den ich aber selbst mal verarbeiten wollte, also der, wo die offene Hihat nur beim ersten und beim dritten Und spielt. Außerdem sollte der Track schnell, dreckig und düster werden. Vielleicht was für einen Club.

Ausgehend von dem Groove fielen die einzelnen Puzzleteile dann wie von selbst zusammen. Drums, etwas Bass, eine Bassline links, eine rechts und dann auf zum großen Finale in dem endlich der Titelgeber zu Wort kommen darf. Der Track funktioniert in meiner Wahrnehmung als eine Art Nachfolger zu Demons, was vermutlich daran liegt, dass hier der gleiche Synthesizer* in einer ganz ähnlichen Funktion zum Einsatz kommt.

Im Album-Kontext funktioniert Monster gleichermaßen als Kontrast zu Runner, als auch als dessen Fortsetzung, da die in Runner aufgebaute Energie hier einfach losgelassen wird.

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Monster von Six Umbrellas ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.

* Cyclops von Sugar Bytes. Gutes Teil.

Tracks: Runner

Anfang April habe ich mein Album The Psychedelic And veröffentlicht. In der Rubrik Tracks will jeweils ein paar Worte zu den einzelnen Titeln verlieren und ein paar Hintergründe offenlegen. Die beste Kunst ist ja bekanntlich die, die vom Künstler erklärt wird…

Heute geht es um den Track Runner.

Der titelgebende Läufer ist gleich in der Eröffnungssequenz zu hören und auch das einzige perkussiv-ähnliche Element im ganzen Track, womit der Grundgedanke schon fast umschrieben ist. Ziel war es, ein Stück elektronische Musik zu basteln, das gänzlich ohne Drums auskommt und dabei trotzdem noch Energie überträgt. Ich wünschte an dieser Stelle behaupten zu können, dass das ganz allein meine Idee war, aber um ehrlich zu sein, geht das recht eindeutig auf den Track Snow von den Chemical Brothers zurück, von dem ich nachhaltig beeindruckt bin. Das wollte ich einfach mal selbst ausprobieren.

Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Im Unterschied zur Vorlage ist mein Ansatz deutlich verspielter, man kann auch sagen verkitschter. Die Hauptmelodie klingt ein wenig wie eine Spieluhr auf LSD und die Bassline hampelt recht albern durch den Track. Das war so nicht geplant, war mir im Endeffekt aber sehr recht und legt im Kontext des Albums auch den Stimmungsgrundstein.

Obwohl der Track in den anderthalb Jahren, die er jetzt schon existiert, viele Veränderungen erfahren hat und weit vor den meisten anderen Album-Tracks entstanden ist, war mir schon klar, dass er Anfang stehen musste, egal ob Album oder EP, Runner war das Intro und hat so vermutlich die Richtung für das komplette Album vorgegeben.

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Runner von Six Umbrellas ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.

Bandcamp

Ich habe mir ein Bandcamp-Profil zugelegt, wo ihr ab sofort mein neues Album herunterladen könnt. Das funktioniert auch dort kostenlos, auch wenn der Button mit Buy Now beschriftet ist, einfach den Betrag bei 0 Cent belassen, dann sollte das funktionieren.