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Gute Games

Wo ich schon über Spiele schreibe, die ich schlecht finde, sollte ich es nicht auslassen auch ein paar Worte über die zu verlieren, die ich wirklich richtig richtig gut finde. Fangen wir mit dem an, das für die Stille der letzten Wochen hier im Blog verantwortlich war: Red Dead Redemption. Es gibt viel, was ich an dem Spiel bemängeln kann, wirklich, das fängt bei lästigen Bugs an, geht über eindimensionale Charaktere und macht selbst bei der vielgelobten Story kein Halt. Aber in gleichem Maße gibt es sehr viel, was an diesem Spiel zu loben ist, was die eindimensionalen Charaktere und das allermeiste der zurecht vielgelobten Story miteinschließt. Wenn ihr eine XBox360 oder PS3 euer eigen nennt (oder dauergeliehen eine bei euch rumstehen habt) solltet ihr es euch nicht entgehen lassen, euch von der einzigartigen Westernstimmung von Red Dead Redemption gefangen nehmen zu lassen.

Nicht zu letzt muss man auch den Humor loben, der in Red Dead Redemption steckt. Dieses Spiel ist so voller Slapstick, einem Freund von mir ist es sogar gelungen, sein Pferd zu erschießen, während er noch drauf saß. Haha, was für ein Idiot.



Ein Wort zu der moralischen Sichtweise: Red Dead Redemption ist ein Ab18-Spiel. Es ist sehr brutal und es wird viel Blut vergossen. Aber es nimmt sein Ab18-Rating auch ernst genug, um dem erwachsenen Spieler genug Wertungs- und Interpretationsspielraum zu lassen. Der Hauptcharakter John Marston wird beständig mit merkwürdigen Figuren und ihren – aus heutiger Sicht – sehr rückständigen primitiven und zum Teil sogar menschenverachtenden Sichtweisen konfrontiert. Er ergreift dabei aber selbst nie Partei für die eine oder andere Seite. Man hat eher das Gefühl, zusammen mit John Marston Zuschauer in einer historischen Periode fragwürdiger Moral zu sein, was die Sache zuweilen sogar philosophisch werden lässt, etwa wenn die Vor- und Nachteile von Regierungssystemen diskutiert werden. Keine Sorge, das nimmt nicht allzu viel Raum in Anspruch, die nächste Schießerei wartet gleich hinter dem nächsten Kaktus.

Es gibt einen Red Dead Redemption – Kurzfilm der im Wesentlichen von den Cut-Scenes des Spiels lebt. Kann man sich sparen, wenn man das Spiel sowieso spielen will, lohnt aber einen Blick, wenn man noch nicht sicher ist oder mal einen Einblick bekommen möchte:

Ein anderes Spiel, das in den letzten Wochen meine volle Aufmerksamkeit hatte und sie in den nächsten Wochen wohl auch bald wieder haben wird ist Deathspank – Thongs of Virtue. Das ist bereits der zweite Teil der Deathspank-Serie. Beide Teile sind technisch auf dem gleichen Stand und innerhalb weniger Monate für jeweils 10-15€ erschienen. Kreativer Kopf hinter beiden Spielen ist Ron Gilbert, der seinerzeit Monkey Island erfunden hat und er selbst bezeichnet Deathspank als gelungene Mischung aus Monkey Island und Diablo – ein Vergleich dem ich in keinster Weise widersprechen möchte. Soweit ich das überblicke ist Deathspank für alle relevanten Plattformen erschienen und da es nicht die Welt kostet, schlagt zu.

Und zum Schluss noch der Silverstreifen am Horizont: Portal 2. Die Legende zum ersten Teil geht ja in etwa so: Ein paar Studenten bauen einen kreativen Mod zu Half-Life 2, der Valve so gut gefällt, dass sie besagte Studenten vom Fleck weg einstellen und das Spiel als Beilage zur Orange-Box produzieren. Was als mutiges Experiment startete, ist mittlerweile so erfolgreich, dass am 14. April der Nachfolger als Vollpreis-Spiel erscheint, für das Valve auf allen Kanälen Werbung schaltet. Und weil ich mich darauf fast so sehr freue wie auf Diablo 3, tue ich Valve den Gefallen und zeige euch die aktuellen Clips, die gerade im Netz rumgereicht werden. Mögen sie uns die Wartezeit erträglich gestalten:

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