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Beatsteaks – Under A Clear Blue Sky

Das Berliner Sommerwetter ist speziell. Mal ist es zu heiß, mal zu kalt, mal regnet es zu viel und mal zu wenig, eben so, dass man immer einen Grund hat zu meckern. Aber das kommt dem Berliner ja sehr entgegen, der meckert ja gerne.

Blöd, wenn das Wetter dann enttäuscht, der Regen sich verzieht und das schönste Open Air des Jahres unter freiem Himmel ohne Einschränkungen stattfinden kann. Da gab es wirklich gar keinen Grund mehr zu meckern als die Beatsteaks gestern Abend gleich zum zweiten Mal hintereinander in ihrem Wohnzimmer – der Berliner Wuhlheide – aufgespielt haben.


Wenn man schon auf so vielen Konzerten war wie ich, dann hat man irgendwann auch ein Gefühl für solche Events. Allein die Beatsteaks habe ich jetzt zum dritten mal in der Berliner Wuhlheide gesehen, da weiß ich genau, wie der Hase läuft.

Zum Beispiel weiß ich sehr genau, dass man rechtzeitig erscheinen muss, um die Vorband nicht zu verpassen, um noch ein Getränk zu holen bevor es losgeht und natürlich um gute Plätze zu bekommen und nicht am Ende irgendwo im Gang direkt hinter der Security zu stehen. Das ist Mist und sieht dann die meiste Zeit des Abends etwa so aus:

Obwohl man da oben von der Band und der Bühnenshow dahinter nicht viel gesehen hat, war der Abend aber trotzdem sehr spannend und unterhaltsam. Es war gar nicht uninteressant Steward 1707 bei ihrer Arbeit zu beobachten, wie sie ausdauernd und beharrlich das lungernde Pack von der Treppe verscheucht hat.

Ganz und gar überwältigt hingegen war ich vom Publikum auf das ich da oben ebenfalls einen herrlichen Blick hatte:

Ich glaube, da wurde innerhalb eines Abends ein ganzer Bundesliga-Jahresvorrat an bengalischen Feuern abgefackelt.

Und zu der ganzen Unterhaltungsshow gab es obendrein auch noch hervorragende Musik. Ich mein, große Unterschiede zu den letzten beiden Beatsteak-Konzerten gab es gestern eigentlich nicht. Sogar die Bühne von 2008 haben sie wieder rausgeholt.

Immerhin haben sie ihr Arsenal mit den Songs vom aktuellen und sehr hörenswerten Album Boombox aufgestockt. Mein persönliches Highlight von den neuen Songs war das großartige Automatic, bei dem es dann aber leider eine fiese aber auch irgendwie interessante Feedback-Störung gab.

Ganz störungsfrei lief es auch den restlichen Abend nicht ab: Neben dem Feedback bei Automatic gab es nach Hey du noch ein Ausfall des Mischpults und später noch ein paar verstimmte Instrumente.

Diese Show-Pausen wurden dann meist durch intensives und erfolgreiches Laola-Training überbrückt. Erwähnte ich schon, wie großartig meine Aussicht auf das Publikum war?

Nach zwei Stunden Spielzeit näherte sich das Finale der Show und dabei ließen sich die Herren Taktschnitzel nicht lumpen.

Feuerwerk! Luftschlangen! Konfetti!

Und ein furioses Let Me In als fulminante Ausrast-Garantie für die letzten Minuten.

Tja, man sollte meinen, dass nach drei nahezu identischen Konzerten irgendwann auch mal die Luft raus ist. Aber ich weiß jetzt schon genau, dass ich wieder zuschlagen werde, wenn das nächste Beatsteaks-Open Air im Vorverkauf landet. Viel schöner kann man einen Sommerabend in Berlin kaum verbringen.

Noch ein paar mehr schicke Fotos gibt es hier.