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Wasserschlacht um den Kurfürstendamm

Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Das Wasser hat gewonnen. Obwohl es natürlich nicht stimmt, dass es den ganzen Abend geregnet hat. Nein, es hat auch geschüttet, getröpfelt, gepladdert und geschifft, genieselt, gerieselt, gepieselt und gepisst, und gelegentlich fielen auch nur ein paar feinst zerstäubte Wassermoleküle vom Himmel.

Regen
Symbolfoto, via

Trotzdem war es voll auf dem Kudamm, als sich bei der gestrigen Berliner Citynacht über 10.000 Teilnehmer an den 10 km versuchten. Nach Halbmarathon und Teamstaffel war es für mich der dritte Lauf in diesem Jahr und ich muss sagen, dass sich dieser bisher am besten angefühlt hat. Meine Zielzeit von 60 Minuten habe ich zwar um 2:23 min verfehlt, aber das lag vermutlich daran, dass die Vorgabe ohnehin illusorisch war. Wenn ich mal aus meinen Trainingszeiten für 9 km auf die 10 km extrapoliere, war ich sogar eine ganze Minute schneller als erwartbar.

Auf jeden Fall hat der Lauf ein Menge Spaß gemacht. Ich konnte über die gesamte Strecke ein (für mich) hohes Tempo laufen, ohne dabei irgendwo einzuknicken und hatte am Ende sogar noch Reserve für einen klitzekleinen Schlussspurt.

Ein paar Worte zu der Veranstaltung an sich, denn so ein paar Dinge machten mich etwas stutzig. Da war die Tatsache, dass es plötzlich und völlig überraschend dunkel geworden ist. Damit konnte niemand rechnen, ich weiß, aber wenn der Hauptsponsor schon ein Energie-Anbieter ist, dann wär es doch vielleicht sinnvoll gewesen, im Zielbereich ein paar Lampen aufzustellen. So für alle Fälle, mein ich.

Und dann habe ich mich über den Streckenverlauf gewundert. Man läuft ja so eine Art gedrungene Acht, wodurch ein etwa 2,5km langer Teil des Kudamms zwei Mal belaufen wird, etwa auf den Streckenkilometern 0 bis 2,5 und 5 bis 7,5. Das hat zur Folge, dass während die Läufer aus den hinteren Startblöcken noch auf Kilometer 0-2,5 rumdümpeln, die Spitzenläufer schon über ihre Kilometer 5-7,5  fegen. Um diesen Konflikt aufzulösen werden dann rundumbeleuchtete Polizeimotorräder und Notarztfahrzeuge auf die Strecke geschickt, um die linke Spur des Kudamms freizumachen. Das ist nicht sonderlich nett, wenn man auf der ohnehin schon überfüllten Strecke auf einmal von hinten angebrüllt wird und Platz machen muss. Immerhin war kein französisches Kamerateam auf der Straße.

Meine sonst übliche Entourage hatte ich dieses Mal aus Sorge um Leib und Seele und aus Respekt vor Menschenleben zu Hause gelassen – daher gibt es dieses Mal leider keine Bilder, die mich in eleganter Laufleidenschaft porträtieren. Aber unfassbarerweise gab es genug Irre, die sich bei dem Wetter an die Strecke stellten, jubelten und ordentlich Stimmung machten. Danke dafür!

Und wo ich gerade dabei bin, ich muss mich natürlich auch bei meinem Mitläufer Bert bedanken. Als kleine Rache für den Halbmarathon habe ich diesmal ihn zu diesem Schönwetterausflug überredet. Es war aber ganz praktisch, jemand zwecks gegenseitiger Motivation dabei zu haben. Das dürfte letztendlich keinen geringen Einfluss auf das Ergebnis gehabt haben.

  1. Ich bin stolz auf mich, dass ich so einen Helden geboren habe. Alle Achtung, bei diesem Sch…wetter auch noch einen Marathon zu laufen.

  2. Da hast du was falsch verstanden. Es waren nur 10 km und kein Marathon 😉

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Webmentions

  • 11,78 Km | sixumbrellas 4. August 2011

    […] ausgeschildert. Was sollte ich tun. Und warm war es auch, eine komfortable Wasserversorgung wie im letzten Jahr war nicht mal im Ansatz […]

  • Jahresrückblick 2011 | sixumbrellas 4. August 2011

    […] ausgedehnt und auch an so vielen Stadtläufen teilgenommen, wie noch nie: Halbmarathon (21 km), Berliner Citynacht (10 km), Berliner Teamstaffel (5 km), B2Run 2011 (6,2 km) und Grand 10 Berlin (10 […]