in live

Nachtclubs

Da wir jetzt in Berlin die tolle Popkomm haben, heißt die traditionelle Clubnacht eben auch Popkomm. Klar, wo doch die Berliner Clubs quasi das Aushängeschild für populäre Musikkultur sind. Dem Credo folgend haben wir uns gestern quasi die Topacts des Jahres gegeben: Anandamid, Pitchtuner und Rich and Kool.

Anandamid
Anandamid

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Zunächst verschlug es uns daher also in den Ackerkeller in Berlin-Mitte. Wenn ich das richtig verstanden habe, wurde selbiger an diesem Abend auch neu eröffnet oder so. Wie auch immer, ist ein sehr sympathischer netter kleiner verwinkelter Laden, der allerdings verstärkt von der homosexuellen Szene frequentiert wird, wie es scheint. Nach Anandamid gabs dementsprechend auch Drag-Queens und dergleichen zu sehen.

Anandamid
Anandamid

Von Anandamid war ich sehr positiv überrascht. Im Vergleich zu dem letzten Auftritt, den ich gesehen habe, wirkte die Musik viel aufgeräumter und weniger verkopft, trotzdem aber angenehm schräg und abgefahren. Man möchte sagen: Innovativ!

Anandamid
Anandamid

Schade nur, dass es keiner in der Band wirklich vermochte, den Sound zum Publikum zu bringen. Auf den Fotos, die ich mit Blitz gemacht habe, sieht die Session stark nach Wohnzimmer-Konzert aus. Das Sofa im Hintergrund tut sicherlicherlich auch seinen Teil dazu bei. Jedenfalls hatte man auch vor Ort ein wenig das Gefühl, die drei Jungs würden in ihrem Wohnzimmer spielen. Nur für sich selbst. Jeder war völlig in sich gekehrt und auf seine Aufgabe konzentriert, aber keiner würdigte das Publikum auch nur eines Blickes.

Das war so die Kritik, die anschließend am Häufigsten geäussert wurde. Kann man auch so sehen. Um die Band aber mal zu verteidigen: Das Publikum war äußerst schwierig. Ich wüsste nicht, wie sie die zurückhaltende Meute hätten motivieren sollen.

Anandamid
Anandamid

Hinderlich an dem Auftritt war allerdings der Sound. In den Höhen wars definitiv zu laut, so dass alle Live-Komponenten (Gitarre, Kaospad oder Gesang) schnell mal nach Lärm klangen, wogegen die Bässe vom Band klanglos untergingen. Die Location bot für soviel Sound auch gar nicht genug Platz, es ist eben wirklich nur ein Keller.

Ich würde mir mal einen Auftritt der Band im Elektro-Umfeld wünschen. Also mit elektro-affinem Publikum in einem Club, der auch den Sound dafür bietet. Etwa so wie die folgenden Bands im Lovelite.

Pitchtuner
Pitchtuner

Dort gabs zunächst jedoch erstmal gar nix. Hey, Berlin hat einen Ruf zu wahren, also tanzten bis etwa 1 Uhr höchstens die Toten. Um eins füllte sich der Laden allerdings sehr schnell, um den Klängen von Pitchtuner zu lauschen.

Pitchtuner
Pitchtuner

Was es zu hören gab, war durchaus sehr hörenswert und motivierte zu tanzartigen Bewegungen. Mich jedenfalls. Die Mehrheit des kritischen Publikums bestaunte die Show lieber im Salzsäulenmodus. So richtig Stimmung kam dabei allerdings nicht auf. Waren vielleicht Messegänger, die müssen ja kritisch sein und so.

Pitchtuner
Pitchtuner

Da ich mit der Discografie von Pitchtuner nicht vertraut bin, klang für mich natürlich alles frisch und neu. Aber sie haben wohl auch wirklich neues Material gespielt. Es gibt da wohl eine neue EP, die sie auch im Gepäck hatten und eben auch gespielt haben. Klang gut, mehr kann ich darüber aber auch nicht sagen.

Rich and Kool
Rich and Kool

Zu guter Letzt betrat der langerwartete Hauptact die Bühne: Rich and Kool. Das Publikum hatte sich mittlerweile einmal nahezu komplett ausgetauscht und feierte die Protagonisten frenetisch. Es kam durchaus zu dem einen oder anderen Körperkontakt oder Schweißausbruch oder Biervergießen auf der Tanfläche, das kann ich euch sagen.

Rich and Kool
Rich and Kool

Die Show war von gewohnt hohem Niveau. Wiederum bin ich mit der Discografie von Rich and Kool nicht so sehr vertraut, klang aber alles ganz toll. Ehrlich.

Rich and Kool
Rich and Kool

Insgeheim hatte ich ja gehofft, dass sie auch einen Nachlader-Song zum Besten geben würden, wie sie es wohl in der Vergangenheit auch schon das eine oder andere Mal getan haben. Aber da wurde ich enttäuscht.

Rich and Kool
Rich and Kool

Was nicht wirklich schlimm war, denn die Show hat gut entschädigt. Hat mal wieder Spaß gemacht!

  1. ja, das sehe ich genauso, es war mal wieder wunderbar und perfektes abfeiern, auch wenn die show-einlage des BT diesmal gefehlt hat (man gewöhnt sich doch immer zu schnell an die schönen dinge ;)) und ich teilweise über das publikum etwas überrascht war, aber das lag wahrscheinlich daran, dass clubnacht war und sich so manch einer einfach ins lovelite verirrt hatte !! möchte auf diesem wege auch nochmal daniel danken, seine aktion hat mich buchstäblich aus den latschen gehauen !! thx.

  2. na mit seine aktion meinte ich die sache mit der cd natürlich ! is nun nicht wirklich was völlig krasses oder so, habe nun aber wirklich gar nicht mehr damit gerechnet ! und :“ich bin grad dran vorbeigelaufen und da musste ich an dich denken“ fand ich schon süss irgendwie 😉

  3. Liebe Hania, ein Groupie (englisch) ist eine meist weibliche Person, die ihr Leben, auch in sexueller Hinsicht, ganz berühmten Stars, im Regelfall aus der Rockmusik-Szene, widmet. Das Groupietum geht weit über das „normale“ Verhalten eines Fans hinaus, ohne jedoch als Stalker ??? zu gelten.
    Groupies reisen mit den von ihnen begehrten Stars mit und teilen ihre Lebensweise, wozu nicht selten Drogen- und Alkoholexzesse gehören. Gelegentlich wandern besonders begehrte Groupies von einem Musiker zum anderen. Öfters gehen sie auch Beziehungen ein, die von längerer Dauer sind. Kennzeichnend für diese Art der Beziehung ist auch eine gewisse emotionale und finanzielle Abhängigkeit. Eine Ehe gehen die Stars mit ihren Groupies in der Regel nicht oder nur äußerst selten ein.

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