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Vom Ende der Musik

In dem folgenden Video beschäftigt sich ein Typ mit der Endlichkeit von Musik, also konkret mit der Frage, ob wir irgendwann keine neuen Songs mehr machen können, weil eben schon alle Songs gemacht wurden. Die Frage ist naheliegend, weil doch alle Grenzen in denen Musik stattfindet, mehr oder weniger deutlich definiert sind und die Möglichkeiten endlich sein müssten.

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Für mich als alten Hasen im Biz war da natürlich kaum was Neues dabei, mal abgesehen vielleicht davon, dass ich mir nie diese niedlichen kleinen Zahlen vergegenwärtigt habe. Was mir in dem Video aber etwas gefehlt hat, ist die Dimension Klang.

Es mag ja sein, dass wir im Bereich der Noten und Tonleitern und hübscher Akkorde entsprechend eingeschränkt sind. Aber ein Song wird nicht nur durch die Melodie definiert, sondern auch durch die Art, wie diese präsentiert wird, ob z.B. von Streichern oder E-Gitarren, vom Klavier oder von der Orgel und so weiter. Wenn man dann sieht, welche neuen Ideen da regelmäßig aus der Ecke der elektronischen Musik auf uns losgelassen werden, dann braucht man sich auf absehbare Zeit keine Gedanken mehr machen, ob es mit den neuen Songs mal eng werden könnte. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Großeltern von heute die Musik von morgen für Krach halten.

Um uns unseren selbstgewählten musikalischen goldenen Käfig vor Augen zu führen, verweist der sympathische junge Mann in dem obigen Video auf das Video hier unten, in dem drei Typen viele Songs anspielen, die alle auf der gleichen Akkordfolge basieren. Das ist definitiv großartig und beeindruckend, schaut es euch unbedingt an:

Klar, alle benutzen die gleichen Akkorde in gleicher Reihenfolge. Aber jeder macht aus den gleichen Tönen etwas völlig anderes. In dem Video klingt das natürlich sehr ähnlich alles, weil die ganze Zeit das gleiche Keyboard und die gleiche Gitarre das gleiche spielen, während die gleichen drei Typen singen. Die Originalsongs beuten die Instrumentenvielfalt ihrer jeweiligen Zeit doch deutlich besser aus. Man vergleiche Take On Me mit Self Esteem jeweils im Original.

Ich behaupte, wir werden noch viel weniger bald an die Grenzen neuer Musik kommen, als es der Typ in dem ersten Video berechnet hat. Wenn wir denn wollen.

Und hier ist ein Video von einem Roboter, der Bass spielt:


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