in live, music

Anandamid beim BBU

Es ist nur das kleine Finale geworden in diesem etwas merkwürdigen Bandwettbewerb. Aber das Wörtchen nur wird der Sache nicht gerecht. Anandamid sind eine vergleichsweise unkonventionelle Band, abseits der Gitarre-Schlagzeug-Bass-Kapellen, wie man sie in Massen bei Bandwettbewerben trifft. Mit Samplern, Synthies und Playback waren die meisten Spielorte und deren Tontechniker meist überfordert, zumal Soundchecks Seltenheitswert hatten. Diplomatisch ausgedrückt: Es erschloss sich nicht immer jedem Zuschauer auf Anhieb, was da auf der Bühne eigentlich passierte.


Anandamid

In irgendeiner Runde – ich bin mir nicht sicher, war es das Zwölfsechstel- oder das Dreiachtelfinale? – waren sie eigentlich schon raus, sind aber ominös wieder reingerutscht. So ist das Erreichen des kleinen Finales eher ein kleines Wunder und kein Grund zur Enttäuschung. Leider war das am 7. Dezember trotzdem eine recht traurige Veranstaltung. Offenbar konnten auch alle anderen Bands kaum noch Zuschauer motivieren, der Club blieb größtenteils leer und leider war es auch nicht die beste Show, die man in diesem Jahr von Anandamid sehen durfte. Der Bassist war nur als Zuschauer vor Ort und Sänger Haukes Gesicht spiegelte die ganze Traurigkeit dieser Veranstaltung wider.


Anandamid

Das war etwas schade, weil sie ausgerechnet dieses Mal einen fähigen Tonmann auf ihrer Seite hatten, der ihnen den besten Sound der Saison verpasst hat.

Ausnahmsweise – und ich bestreite nicht, dass das in losem Zusammenhang mit guter Laune und Bier stand – sind wir noch geblieben und haben uns ganze zwei andere Bands angeschaut. Bei Death On The Stairs war ich mir sicher, den Gewinner dieser Finalrunde gesehen zu haben. Drei Leute – Gitarre, Schlagzeug, Bass – und jede Menge Funk. Das hat echt gute Laune bereitet, so dass sich Death On The Stairs spontan auf meinem Stimmzettel wiederfanden.


Death On The Stairs

Bei dem letzten Act – Orange Distortion oder Distorted Orange oder so – war es der Frontmann der sich sicher war, zu den Gewinnern dieser Finalrunde zu gehören. Der Junge hatte Temperament. Überhaupt war das eine sehr unterhaltsame Show, die er und sein Fotograf ablieferten. Ja richtig, sein Fotograf, der mit eigener Softbox am Start war und wahlweise Publikum oder Band bzw. Frontman in Action zu fotografieren. Dabei geriet die Musik etwas in den Hintergrund, was ich ehrlich gesagt nicht so bedauern kann, kann ich doch trotz etlicher Bandcontests immer noch nichts mit Metal anfangen. Sorry. Einen Punkt gab es trotzdem, wegen der Show und des sympathischen Umgangs mit den Fans.


Distorted Orange

Auch wenn ich an dem Abend nur die Hälfte der Acts gesehen habe, der Gewinner war dabei. Der Preis für das Gewinnen des kleinen Finales ist übrigens die Teilnahme an einer kleinen BBU-Klassenfahrt nach Prag, inklusive Auftritt vor dortigem Publikum. And the winner is… Anandamid! Jedenfalls haben sie das auf Facebook angedeutet und mir telefonisch bestätigt – offizielle Teilnehmerlisten und Ergebnisse findet man von der ganzen BBU-Geschichte nirgends im Netz*.

Da sag ich: Herzlichen Glückwunsch!!! Und viel Spaß in der goldenen Stadt. Ist schön dort.

Das Kapitel BBU ist damit für uns noch nicht am Ende. Ich halte euch auf dem Laufenden.

* Jedenfalls nicht, wenn man sich nur 5 Minuten Zeit für die Suche nimmt.