in live

Grande Finale

Vorgestern, am 29.08.2008 fand in der Berliner Wuhlheide das Große Tourfinale der aktuellen Beatsteaks-Tour statt. Klar, dass ich mir das nicht entgehen lassen konnte, schließlich wusste ich ziemlich genau, was mich erwarten würde. Erneut war die Wuhlheide ausverkauft – diesmal schon vor einigen Monaten! – und erneut war es ein typisch verregneter Berliner Sommertag. Es ist sehr bezeichnend für das Leben in dieser Stadt, dass ich am verregneten Freitag draußen in der Wuhlheide war, während ich heute – an einem äußerst sonnigen Sonntag – vor dem Rechner sitze und drüber schreibe.

Beatsteaks
Die Wuhlheide im Lichte der untergehenden Sommersonne

Im Unterschied zum letzten Jahr, regnete es dieses Mal nur tagsüber und glücklicherweise nicht abends. Die Unmengen an Regenklamotten, die wir dabei hatten, haben also wunderbar funktioniert. So sollte nichts diesen tollen Konzertabend trüben. Mal abgesehen vielleicht von dem Kater vom Vorabend. Oder von der ersten Vorband. Ich hab keine Ahnung, wie die drei Jungs sich nennen, sie haben zwischen ihren Songs nur minimal und unverständlich mit dem Publikum kommuniziert. Auf der anderen Seite hätte ich den Namen danach ohnehin schnell wieder vergessen, denn das was sie da getrieben haben, war ziemlich langweilig und hat auch sonst niemand weiter in der Wuhlheide begeistert.

Vorband 1
Unbekannte Vorband

Ganz im Gegensatz dazu die zweite Vorband. Jaja, die Beatsteaks werden dekadent, man leistet sich mittlerweile schon zwei Vorbands. Und dann auch noch eine mit dem nicht ganz unbekannten Namen The Subways. Zwei Typen und eine Frau, die energiegeladen die Bühne rocken. Ich mochte die Subways bisher nicht so, ihre Songs haben mich im Radio eher gestört. Seit vorgestern Abend könnte sich meine Wahrnehmung diesbezüglich jedoch ändern, denn live waren sie wirklich wirklich gut. Das ging schon gut ab und zeigte auch beim Publikum deutliche Wirkung. Menschen im Wuhlheiden-Innenraum wurden bei spontanen tanzartigen Bewegungen gesichtet.

The Subways
The Subways

Dank zweier Umbaupausen a 30 Minuten jeweils nach den Vorbands und etwa 30 Minuten Auftrittszeit selbiger, war es schon recht spät, als um 21 Uhr endlich die feinen Herren Beatsteaks die Bühne betraten. Und das, was dann kam, war groß, war laut, war energetisch, war einzigartig, war …

Beatsteaks
Beatsteaks

Moment, nein, eines war es mit Sicherheit nicht: Einzigartig. Nein, es war eigentlich ziemlich genau das gleiche, was ich schon ein Jahr zuvor gesehen hatte, nämlich ein großartiges Beatsteaks-Konzert.

Beatsteaks
Beatsteaks

Tja, in meinen Augen haben die Beatsteaks gerade ein kleines Wiederholungsproblem: Gleicher Ort, gleiche Jahreszeit und die gleichen Songs. Mit ihrem Live-Album Kanonen auf Spatzen – das ich übrigens wirklich nur jedem wärmstens empfehlen kann!!! – haben sie überdies die Vorlage fürs Konzert auch in jedes Wohnzimmer gebracht. Wie sollten sie also gerade jetzt, ohne jegliches neues Material, für neue und frische Akzente sorgen?

Beatsteaks
Beatsteaks

Gar nicht. Nein, ehrlich. Und warum auch. Die Jungs spielen nach wie vor mit einer selten gesehenen Freude an ihrer Musik und das ist genau das, was die Leute sehen und hören wollen. Und das ist genau das, was für den ganzen Spaß sorgt, den die schätzungsweise 13.000 Leute an diesem Abend hatten.

Beatsteaks
Beatsteaks

Klar, da waren die Details: Die wirklich sehenswerten Einlagen der Leute in der Moshpit, diverse HipHop-Cover-Einlagen oder Arnims todesmutiger Vorwärtssalto von der Bühne (von rechts vorne, wo die Bühne nochmal ein oder zwei Meter erhöht war!).

Beatsteaks
Beatsteaks

Aber im Großen und Ganzen haben alle bekommen, wofür sie bezahlt haben. Und ich würde wetten, die Wuhlheide wäre mit den Beatsteaks auch nächstes Jahr wieder ausverkauft. Ich würde jedenfalls wieder zuschlagen.

Beatsteaks
Beatsteaks