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Jahresrückblick 2019

Morgen beginnen die 20er und gleichzeitig sind die 90er gerade mal zehn Jahre her – das mathematische Paradox unserer Generation. Ich ahne von Jahr zu Jahr mehr, dass da was dran war, wenn die Alten immer von der rasenden Zeit geredet haben. Schauen wir doch mal, wie 2019 so war und ob es ein würdiger Abschluss der Dekade war.

Zugenommen oder abgenommen?
Interessanterweise kann ich diese Frage mal konkret beantworten. Ich stand dieses Jahr – aus Versehen – tatsächlich mal wieder auf einer Waage und die hat mir mitgeteilt, dass ich zugenommen habe. Ja, traurig aber wahr. Damit hätten viele nicht gerechnet und es ist ein Schicksalsschlag, den ich im Laufe dieses Jahres auch erst mal verarbeiten musste: Ich habe seit der letzten Messung vor zehn Jahren sage und schreibe 800g zugenommen.

Trotz allem war 2019 ein sehr erfolgreiches Sportjahr für mich. Neue Bestzeiten beim Halbmarathon und auf 5km. Außerdem habe ich beim firmeninternen Beachcup herausragendes Losglück bewiesen und konnte mir dank meines Partners am Ende eine Goldmedaille umhängen.

2:05:23 – Airport Night Run 2019

Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr. Zu dem finanziellen Grundrauschen was in jedem Jahr so anfällt – Urlaube und so – habe ich dieses Jahr nahezu meine komplette Technick auf den aktuellen Stand gebracht. Neuer PC, neues Handy, neue Soundkarte, neue Kopfhörer. Dazu kam noch ein neues Keyboard und mein erster Synthesizer.

Der hirnrissigste Plan?
So richtig hirnrissig war eigentlich nichts, es sah von außen nur manchmal so aus: Ich hatte mir drei Halbmarathone innerhalb von vier Wochen vorgenommen, was viele für hirnrissig hielten, aber am Ende wie erwähnt sehr erfolgreich zu einer neuen Bestzeit geführt hat.

Und dann war da noch die Idee, den Wanderurlaub in England mal per Zug anzusteuern, statt mit dem Flieger. Da hätte einiges schief gehen können, aber auch das war eine sehr positive und erfolgreiche Erfahrung.

Die gefährlichste Unternehmung?
Hier könnte ich jetzt die Besteigung von Englands dritthöchstem Berg hinschreiben, wäre aber falsch. Gefährlich war daran eigentlich nur der Abstieg.

Der lange und steinige Weg nach unten

Die teuerste Anschaffung?
Hier steht jetzt ein ziemlich leistungsstarker neuer PC unter meinem Schreibtisch, bei dem ich relativ wenig Kompromisse gemacht habe. Einerseits teuer, andererseits: Hätte ich bei dem Vorgänger vor sechs Jahren ähnlich kompromisslos zugelangt, hätte mir der noch ein paar Jahre ausgereicht. So kann ich mir jedenfalls einreden, dass die ganze Aktion vernünftig war.

Das leckerste Essen?
Es gibt da in Mecklenburg Vorpommern ein Restaurant namens Alte Schule. Da hatten wir einen sehr netten Abend dieses Jahr, was nicht nur an dem Essen lag, sondern auch an der Wanderung dahin.

Das beeindruckenste Buch?
Das könnte Early Riser von Jasper Fforde gewesen sein.

War auch 2019 wieder dabei: Der kleine Hund

Der ergreifendste Film?
Überraschenderweise war ich 2019 ziemlich oft im Kino. Also, so fünf mal oder so bestimmt. Wirklich Herausragendes war da am Ende gar nicht dabei, aber dafür auch kaum herbe Enttäuschungen und viel Nettes. Am nettesten davon fand ich vermutlich Yesterday. Schon etwas kitschig, aber was will man erwarten, wenns um die Beatles geht.

Das schönste Konzert?
Es stand quasi schon Ende letzten Jahres fest, welches Konzert ich hier nennen würde. Ich wusste immerhin schon im April davon, als mir die Tickets geschenkt wurden. Und wenn man für ein Konzert extra nach Cardiff reist, dann muss es ja wohl auch das Jahreshighlight sein, richtig?

Jupp, mein bestes Konzert 2019 hatte ich bei den Chemical Brothers in Cardiff!

Ich gebe gern zu, dass ich ein wenig Schiss hatte. Dinge, an die man mit allzu hohen Erwartungen rangeht, neigen ja gelegentlich dazu, zu enttäuschen und aus viele Gründen, waren meine Erwartungen ziemlich hoch. Unbeabsichtigt übrigens, ich habe z.B. wirklich versucht, den Social Media – Hype um die Tour zu meiden, aber das ist nun mal meine Lieblingsband, das lässt einen halt nicht kalt. Ich bin immer noch nachhaltig davon beeindruckt, wie nachhaltig ich immer noch beeindruckt bin.

Der ehrenhafte Zweite in dieser Kategorie soll nicht unerwähnt bleiben: Underworld haben mir auf dem Lollapalooza auch enorm viel Spaß gemacht. Die sind offizieller Anwärter auf den Titel im nächsten Jahr.

The Chemical Brothers

Das schlechteste Konzert
Glückwünsche gehen raus an Amy Shark. Das Konzert war an sich harmlos, aber die Gute hat sich sehr leider unsympathisch verkauft. Es reicht halt nicht, die ganze Zeit Berlin, I love you! zu rufen, wenn man das dann nicht auch ein bisschen zeigt. Was bei dem Publikum und der Stimmung im Festsaal ein echter Selbstläufer gewesen wäre. Naja.

Das beste Album
Meine Lieblingsband hat ihr neuntes Studioalbum veröffentlicht. Und überraschenderweise liebe ich es. Also: No Geography von den Chemical Brothers.

Aber auch in dieser Kategorie sind Underworld dicht dran. Sie haben zwar kein Album veröffentlicht, aber endlos viele EPs und die waren alle großartig.

Bestes Musikvideo
Fanboy der ich bin, habe ich auch hier kaum eine andere Wahl: Der Clip zu We’ve Got To Try von den Chemical Brothers war dieses Jahr einfach unschlagbar.

Das beste Spiel des Jahres
Wüsste jetzt auf Anhieb gar nicht, was ich über das Jahr verteilt alles so gezockt habe. Aber ein Game ist da tatsächlich hängen geblieben: Gris. Es ist wunderschön und hat mich auch emotional gepackt. Klare Empfehlung!

Die beste Serie
Ich hatte viel Hoffnung und hohe Erwartungen an Good Omens. Die Autoren des Buches – Terry Pratchett und Neil Gaiman – gehören zu meinen liebsten Schreibern, daher war ich sehr erleichtert und froh, dass die Serie am Ende tatsächlich sehr gut war.

Oben

Die meiste Zeit verbracht mit?
Ich versuche immer noch, das Ding mit der Musik voran zu bringen. Das ist über die Dekade recht stabil gewesen.

Die schönste Zeit verbracht mit?
Auch hier hat sich zum Glück wenig geändert über die Jahre. Ich verbringe die schönste Zeit immer noch zu zweit.

2019 zum ersten Mal getan?
Klavierrunterricht. Auch das war ein Geschenk und eher so als Versuch gedacht, der am Ende leider gescheitert ist. An mir. Aber die Sache war nicht völlig fruchtlos und ich habe immerhin ein neues Keyboard hier stehen, auf dem ich noch regelmäßig übe.

2019 nach langer Zeit wieder getan?
In diesem Jahr war ich wieder ziemlich oft auf der Straße und habe demonstriert: Gegen Artikel 13, für das Klima und für die Liebe. Leider ziemlich erfolglos, wie es scheint…

Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Auf den Muskelfaserriss hätte ich persönlich gerne verzichtet. Aber gut, abgesehen davon, dass ich mein Lauftraining einschränken musste, bin ich da sehr glimpflich davon gekommen. Soviel Glück hat leider nicht jeder und auf so manche Nachricht aus dem Freundeskreis hätte ich dieses Jahr wirklich lieber verzichtet.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Nach wie vor fehlt mir oft die Inspiration für wirklich gute Geschenke. Aber meine Mama hat sich zumindest sehr über ihr neues Tablet gefreut, also ganz so schlimm ist es dann wohl doch nicht.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Ich hingegen kann mich wirklich nicht beschweren, ich war bei meiner Lieblingsband in Cardiff und durfte Klavier pauken. Beides war ein großer Spaß!

The cake is not a lie

Beste Blogs des Jahres
Da ich die Kategorie im letzten Jahr um YouTuber erweitert habe, machen wir da doch mal weiter. Auch 2019 habe ich viel auf YouTube rumgehangen und mich unterhalten und inspirieren lassen. In beide Kategorien fällt auch Adam Neely, Jazz-Bassist aus New York und ziemlicher Nerd, mit Vorliebe für schräge Zählzeiten und Microtuning.

Was war sonst noch so los?
Das war ein recht umfangreiches Musikjahr für mich. Abgesehen von dem 4. Album habe ich vier Remixe (1, 2, 3, 4) und eine Single veröffentlicht. Das ist keine schlechte Bilanz.

Meine Musik hat es außerdem ins Radio, zu den Reportern ohne Grenzen und in einen Instagramfilter geschafft. Damit kann ich wohl zufrieden sein.

Blick nach vorn

2019 war also insgesamt sehr nett zu mir. Schauen wir nach vorn, was die Zukunft so bringt.

Wie immer vielen Dank an alle, die mich auch dieses Jahr wieder begleitet haben, sich meine Musik freiwillig anhören oder hier mitlesen. Kommt gut rüber, wir sehen uns in den 20ern!