Pitchtuner – Living Dead

Anfang des Jahres hatte ich hier den Aufruf im Blog, doch bitte bitte Pitchtuner bei der Produktion ihres neuen Albums zu unterstützen. Und so irgendwie hat die Sache auch funktioniert. Das sogenannte Funding-Ziel wurde nicht erreicht, aber man war trotzdem nicht tatenlos, so dass es jetzt die erste Single zu bestaunen gibt: Living Dead. Das fertige Album oder die EP oder was auch immer das Endprodukt sein wird, erscheint dann demnächst.


Pitchtuner – Living Dead

Support Pitchtuner

Mich erreichte heute folgender Aufruf per Mail vom Bühnenterroristen:

Mein Freund Hannes und seine Band Pitchtuner finanzieren ihr nächstes Album gerade auf der Crowdfunding Plattform Sellaband. Dort gibt es gerade eine Aktion, bei der neu registrierte Teilnehmer (die heißen dort Believer)  eine 10 Euro-Begrüßung bekommen, die sie dann in eine Band investrieren können.
Da wir nicht wissen, wie lange diese Aktion läuft, wäre es super, wenn Du Dich unter diesem Link registrieren könntest. Nur über diesen Link bekommst Du die 10 Euro Startguthaben! Du mußt lediglich Deine Mail angeben, keine Adresse oder so.
Wenn Du dann auf www.sellaband.de/pitchtuner ein ‚Believer‘ von Ihnen wirst, kannst Du ihnen ein ganzes Stück weiter helfen und bekommst sogar noch einen Download von dem kommenden Album, wenn es dann fertig ist!

Ich kann diesen Aufruf nur unterstützen. Sellaband scheint eine coole Idee zu sein und Pitchtuner ist eine Band, die die Unterstützung in der Form auf jeden Fall verdient hat.

Pitch-Nass


Beatbox Elliot

Ach ja, die Fete de la Musique in Berlin. Jedes Jahr das gleiche Spiel. Am Anfang – also genau genommen mittendrin, denn ich war erst um 19 Uhr da, aber die Tripping Triangle Bühne macht ja schon viel früher auf. Also, am Anfang war Beatbox Elliot am Start, der gewohnt gutes Beatboxing zeigte. Im Unterschied zu den Vorjahren hatte er dieses Mal einen kleinen Sampler dabei, mit der seine Beatboxing-Samples loopen und so komplette und sehr coole Songs darbieten konnte. Wie immer, viel zu gut und viel zu kurz.

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Fete de la Musique 2006

Von der Fete de la Musique 2005 hatte ich hier im Blog gar nicht berichtet. Damals wars es wohl ähnlich warm und viel los und obwohl keine WM in Deutschland war, hatte ich keine Zeit zum Bloggen. Das ist eigentlich ziemlich schade, hab ich doch genau dort die Bands kennen gelernt, die ich im vergangenen Jahr am häufigsten live gesehen habe. Da trifft es sich gut, dass sie die Bühne am Lausitzer Platz vom letzten Jahr mitsamt Lineup fein säuberlich eingelagert und pünktlich zur Fete 2006 wieder rausgeholt und an gleicher Stelle wieder aufgebaut haben.

Fete de la Musique 2006
Beatbox Eliot

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Aber dieses mal hab ich Bilder gemacht! Angefangen hat es für mich pünktlich um 20 Uhr mit Beatbox Eliot. Das ist ein Typ, der mit nem Mikrofon nah am Mund so klingt, wie sich manch ein komplettes Hip Hop Soundsystem anhört. Ziemlich krass und schwer zu beschreiben, aber wahnsinnig gut.

Fete de la Musique 2006
Unbekannte Band

Danach kam eine Band, die ich nicht weiter kannte. Irgendwie sind sie auch mit dem Zeitplan durcheinander gekommen, die sollten eigentlich schon viel früher fertig sein. Naja, war nicht so mein Fall, ich hab mir nicht mal den Namen gemerkt. Sorry.

Fete de la Musique 2006
Nachlader

Anschließend eilten sich die Nachladers auf die Bühne. Letztes Jahr waren sie der Hauptact und durften zuletzt spielen. Damals war das aber blöd, weil genau dieser Auftritt nach zwei oder drei Songs wegen schlecht Wetter abgebrochen wurde. Dieses Jahr haben sie draus gelernt. Nein, die Bühne wurde nicht überdacht, aber man hat Nachlader weiter vorne eingeplant. Clever!

Fete de la Musique 2006
Nachlader

Apropos Bühne: Betreten auf eigene Gefahr heiß es dort. Mutig! Nach den Verletzungen der Beteiligten beim letzten Gig hab ich mir ernsthafte Sorgen gemacht. Passiert ist aber nichts. Dummerweise war da auch gar nicht viel Zeit für irgendetwas zum Passieren. Dank der Zeitplanverpeilerei sind sie ziemlich durch ihr Programm gehetzt. Ich hab nicht mitgezählt, aber mehr als fünf Songs waren es nicht. Glaub ich. Na immerhin hab ich mit Kommunikationsproblem einen neuen Titel gehört, der mich freudig das neue Album erwarten lässt.

Fete de la Musique 2006
Nachlader

Nach Nachlader erklommen Pitchtuner die wacklige Bühne. Ich seh die ja immer nur als Vorband für Nachlader oder Rich and Kool. So wirklich hängen geblieben ist der Sound bisher nicht. Das ist allerdings ziemlich schade, wie mir so aufgefallen ist. Sie sind wirklich gut und sehr sympathisch!

Fete de la Musique 2006
Pitchtuner

Dummerweise hab ich mir genau ihren Auftritt ausgesucht, um aufs Klo zu gehen. Ich weiß, es interessiert euch herzlich wenig, wann ich aufs Klo gehe. Ich nehm darauf jetzt aber keine Rücksicht, ich hielt es nämlich für äußerst clever, während eines Auftrittes schnell mal das Dixie aufzusuchen und so vielleicht einen halben Song zu verpassen, anstatt in der Pause eine halbe Stunde anzustehen. Dumm nur, dass dieser halbe Song auch das letzte war, was sie gespielt haben. Nach drei Songs war nämlich schon Schluss. Der Zeitplan und so.

Fete de la Musique 2006
Pitchtuner

Kaum waren die einen fertig, bauten die anderen schon hektisch ihr Equipment auf. Die anderen waren natürlich Rich and Kool, die wohl in diesem Jahr den kürzeren gezogen haben und gegen das Gewitter antreten mussten. Aber anders als im letzten Jahr, machten die lokalen Gewitterstürme dieses Mal einen größeren Bogen um die Bühne am Lausitzer Platz. Daher gab es glücklicherweise etwas mehr als zwei Songs zu hören.

Fete de la Musique 2006
Rich and Kool

So wesentlich viel mehr warens dann aber auch nicht. Der Zeitplan schlug auch hier erbarmungslos zu. Ich weiß nicht so genau, warum sie es so eilig hatten, aber gegen etwa 22:30 Uhr war der ganze Spaß auch schon vorbei. Schade irgendwie, denn die Musik war gut, die Stimmung klasse und die Leute hatten definitiv Lust auf mehr. Nächstes Jahr dann wieder.

Fete de la Musique 2006
Rich and Kool

Dates

Falls jemand auf Grund des letzten Eintrages Lust auf Rich and Kool bekommen hat, sie spielen heute Abend im Rahmen eines Bandwettbewerbs von Motor FM im Magnet.

Nächste Woche Mittwoch ist wieder die Fete de la Musique. Dort habe ich Rich and Kool und Nachlader letztes Jahr zum ersten Mal erlebt. Auch dieses Jahr spielen sie quasi unverändert am Lausitzer Platz in Kreuzberg. Wie jedes Jahr sind auch Pitchtuner wieder mit dabei. Es lohnt sich also.

Man sieht sich!

Nachtclubs

Da wir jetzt in Berlin die tolle Popkomm haben, heißt die traditionelle Clubnacht eben auch Popkomm. Klar, wo doch die Berliner Clubs quasi das Aushängeschild für populäre Musikkultur sind. Dem Credo folgend haben wir uns gestern quasi die Topacts des Jahres gegeben: Anandamid, Pitchtuner und Rich and Kool.

Anandamid
Anandamid

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Zunächst verschlug es uns daher also in den Ackerkeller in Berlin-Mitte. Wenn ich das richtig verstanden habe, wurde selbiger an diesem Abend auch neu eröffnet oder so. Wie auch immer, ist ein sehr sympathischer netter kleiner verwinkelter Laden, der allerdings verstärkt von der homosexuellen Szene frequentiert wird, wie es scheint. Nach Anandamid gabs dementsprechend auch Drag-Queens und dergleichen zu sehen.

Anandamid
Anandamid

Von Anandamid war ich sehr positiv überrascht. Im Vergleich zu dem letzten Auftritt, den ich gesehen habe, wirkte die Musik viel aufgeräumter und weniger verkopft, trotzdem aber angenehm schräg und abgefahren. Man möchte sagen: Innovativ!

Anandamid
Anandamid

Schade nur, dass es keiner in der Band wirklich vermochte, den Sound zum Publikum zu bringen. Auf den Fotos, die ich mit Blitz gemacht habe, sieht die Session stark nach Wohnzimmer-Konzert aus. Das Sofa im Hintergrund tut sicherlicherlich auch seinen Teil dazu bei. Jedenfalls hatte man auch vor Ort ein wenig das Gefühl, die drei Jungs würden in ihrem Wohnzimmer spielen. Nur für sich selbst. Jeder war völlig in sich gekehrt und auf seine Aufgabe konzentriert, aber keiner würdigte das Publikum auch nur eines Blickes.

Das war so die Kritik, die anschließend am Häufigsten geäussert wurde. Kann man auch so sehen. Um die Band aber mal zu verteidigen: Das Publikum war äußerst schwierig. Ich wüsste nicht, wie sie die zurückhaltende Meute hätten motivieren sollen.

Anandamid
Anandamid

Hinderlich an dem Auftritt war allerdings der Sound. In den Höhen wars definitiv zu laut, so dass alle Live-Komponenten (Gitarre, Kaospad oder Gesang) schnell mal nach Lärm klangen, wogegen die Bässe vom Band klanglos untergingen. Die Location bot für soviel Sound auch gar nicht genug Platz, es ist eben wirklich nur ein Keller.

Ich würde mir mal einen Auftritt der Band im Elektro-Umfeld wünschen. Also mit elektro-affinem Publikum in einem Club, der auch den Sound dafür bietet. Etwa so wie die folgenden Bands im Lovelite.

Pitchtuner
Pitchtuner

Dort gabs zunächst jedoch erstmal gar nix. Hey, Berlin hat einen Ruf zu wahren, also tanzten bis etwa 1 Uhr höchstens die Toten. Um eins füllte sich der Laden allerdings sehr schnell, um den Klängen von Pitchtuner zu lauschen.

Pitchtuner
Pitchtuner

Was es zu hören gab, war durchaus sehr hörenswert und motivierte zu tanzartigen Bewegungen. Mich jedenfalls. Die Mehrheit des kritischen Publikums bestaunte die Show lieber im Salzsäulenmodus. So richtig Stimmung kam dabei allerdings nicht auf. Waren vielleicht Messegänger, die müssen ja kritisch sein und so.

Pitchtuner
Pitchtuner

Da ich mit der Discografie von Pitchtuner nicht vertraut bin, klang für mich natürlich alles frisch und neu. Aber sie haben wohl auch wirklich neues Material gespielt. Es gibt da wohl eine neue EP, die sie auch im Gepäck hatten und eben auch gespielt haben. Klang gut, mehr kann ich darüber aber auch nicht sagen.

Rich and Kool
Rich and Kool

Zu guter Letzt betrat der langerwartete Hauptact die Bühne: Rich and Kool. Das Publikum hatte sich mittlerweile einmal nahezu komplett ausgetauscht und feierte die Protagonisten frenetisch. Es kam durchaus zu dem einen oder anderen Körperkontakt oder Schweißausbruch oder Biervergießen auf der Tanfläche, das kann ich euch sagen.

Rich and Kool
Rich and Kool

Die Show war von gewohnt hohem Niveau. Wiederum bin ich mit der Discografie von Rich and Kool nicht so sehr vertraut, klang aber alles ganz toll. Ehrlich.

Rich and Kool
Rich and Kool

Insgeheim hatte ich ja gehofft, dass sie auch einen Nachlader-Song zum Besten geben würden, wie sie es wohl in der Vergangenheit auch schon das eine oder andere Mal getan haben. Aber da wurde ich enttäuscht.

Rich and Kool
Rich and Kool

Was nicht wirklich schlimm war, denn die Show hat gut entschädigt. Hat mal wieder Spaß gemacht!

Reich und Kalt

Die Jungs von Rich and Kool gibts am Vorabend zur Wahl, am 17. September im Lovelite zu sehen. Wann es losgehen wird, weiß ich nicht. Was es kostet auch nicht. Beide Webseiten schweigen sich beharrlich aus. Allzu teuer kanns aber nicht werden, ich rechne mal vorsichtig mit 3 EUR, falls mir nicht noch ein Gästelistenplätzchen geschenkt wird. Ist ja schließlich bald Weihnachten.

Aber dafür weiß ich, wer noch mit dabei sein wird an dem Abend: Die Jungs und das Mädel von Pitchtuner. Ich hab allerdings keine Ahnung, wer am Ende die Vorband von wem ist. Ist auch egal, kommt alle hin. Vorglühen zur Wahl, quasi.

Wie ich gerad sehe, ist auch auf der Seite von Pitchtuner kein Sterbenswörtchen zu dem Gig zu finden. Daher weise ich nochmal explizit darauf hin, dass hier alle Infos ohne Gewähr und Pistole (Haha!) gelten. Allerdings vertraue ich meinen Informanten, die es immerhin aus erster Hand haben.

[thx Hania & Bühnenterrorist]

Nachgeladen – Anatomie eines großartigen Abends

Über die Fete de la Musique hatte ich an dieser Stelle leider nicht berichtet. Ging irgendwie in meinem Urlaub unter, dabei hatte ich da einen wundervollen Abend. Auf dem Lausitzer Platz gabs sehr schöne elektronische Tanzmusik. Ein Beatboxer hatte die Menge aufgewärmt, Rich and Kool haben ein wundervolles Set gespielt, Pitchtuner haben gut gerockt und zu guter letzt habens Nachlader dann total versaut. Es fing nämlich ganz leicht an zu nieseln, weswegen sie nach zwei Songs bereits aufhörten. Angeblich wollte das der Veranstalter so. Pah, olle Michelin-Reifen-Fahrer!

Am Donnerstag waren sie zu Gast bei der Steven Records Labelnight und hatten die Chance, das alles wieder gut zu machen.

[Mehr:]

Aber Nachlader waren an diesem Abend natürlich der Top-Act, somit also erst am Ende des Abends zu hören. Zuvor hatte der geneigte Zuschauer die Gelegenheit, viele neue und gänzlich unbekannte Bands kennen zu lernen.

Woodruff and the Shnibble of Azimuth
Woodruff and the Shnibble of Azimuth

Den Anfang machten die Leipziger Woodruff and the Snibble of Azimuth. Allein wegen des Namens hätten sie sofort alle Sympathiepunkte von mir bekommen, aber was der Sänger dann trotz des leeren Postbahnhofs für eine coole Show abgezogen hat, war schon irgendwie putzig.
(Btw: Hat noch wer das Game irgendwo rumliegen?)

Woodruff and the Shnibble of Azimuth
Woodruff and the Shnibble of Azimuth

Die Damenwelt war jedenfalls hin und weg von dem charismatischen Frontmann. Der Rest der Band brauchte noch etwas, um warm zu werden.

Woodruff and the Shnibble of Azimuth
Woodruff and the Shnibble of Azimuth – Die Crowd rockt ohne Ende

Getanzt hat zu diesem Zeitpunkt allerdings nur einer. Der Rest hielt sich im Halbschatten des hinteren Zuschauerbereichs tapfer am Bier fest. Keine Energie verschwenden, der Abend wird ja noch lang.
Dabei hättens Woodruff and the Snibble of Azimuth durchaus verdient, dass man zu ihrem Sound ordentlich Kalorien verbrennt. Sie machen nämlich sehr gute Musik und ich wünsche es ihnen sehr, dass sie damit mehr Erfolg haben werden!
Auf der Webseite kann man übrigens ein paar Hörproben runterladen.

Alles Gute
Alles Gute

Die nächste Band hörte auf den Namen Aromatherapie. Die hab ich aber verpasst, da saßen wir nämlich draußen im Biergarten. Sorry, keine Fotos.

Alles Gute
Alles Gute

Zu der sympathischen Frauenpower-Band Alles Gute war ich natürlich wieder vor Ort. Viele viele Mädchen an den verschiedensten Instrumenten und mittendrin ein Kerl. Kann sowas gut gehen? Tja, das ist so ein wunder Punkt. Viele Frauen auf einem Haufen machen ja bekanntlich immer Schwierigkeiten. In diesem Zusammenhang fällt schon schnell mal das Schimpfwort Zickenkrieg.
Mir fällt dummerweise auch gerade keine Band ein, die größtenteils aus Frauen besteht und sonderlich lange bestehen würde. Helft mir mal…

Alles Gute
Alles Gute – Mehr oder weniger

Auf der Bühne war von dem ganzen Ärger jedoch erstmal nichts zu spüren. Der Auftritt war rundum sympathisch und das Publikum war begeistert. Alles habe ich davon allerdings auch nicht mitbekommen, ich wurde enorm abgelenkt. Dennoch war mein Eindruck durchweg positiv.

Alles Gute
Alles Gute

Einige der Bandmitgliederinnen erschienen hinterher jedoch recht aufgelöst. Das gelte auch für die Band, haben sie gesagt. Nun, was auch immer hinter der Bühne nach dem Auftritt vorgefallen ist, ich hoffe wirklich sie raufen sich wieder zusammen. Ihre Musik hätte das auf jeden Fall verdient!

Eddie
Eddie

Die vierte und letzte Band von Steven Recors an diesem Abend hieß Eddie. Sie zogen eine sehr sympathische Unplugged-Session durch. Von allen Bands des Abends wirkten sie am Professionellsten. Sie waren schon recht abgeklärt, die vier Jungs.

Eddie
Eddie

Auch wenn ich mit der Musik auf Dauer nicht viel anfangen könnte, war es angesichts des noch immer recht leeren Clubs recht passend. In vielen Gästen wuchs der Drang nach Kilkenny oder Guiness und Holztischen.

Superleutnant
Superleutnant

Jetzt war es Zeit für die Superstars, die Special Guests des Abends sozusagen. Den Anfang machte die Berliner Power-Pop-Band Superleutnant.

Superleutnant
Superleutnant

Leider hat mich der Sound in dem Moment so überhaupt nicht angesprochen, so zogen wir uns wieder in den Biergarten zurück, um fachlich und betrunken darüber zu diskutieren, worin genau der Unterschied zwischen antiauthoritär und autodidaktisch läge. (Fragt nicht!)

Nachlader
Nachlader

Schließlich starteten Nachlader durch und gaben dem Publikum die Möglichkeit, die aufgestaute Energie zu entladen. Der Club war immer noch nicht voller geworden. Ich muss mir endlich mal angewöhnen, solche Events auch vorher zu promoten, statt immer nur hinter her drüber zu schreiben.

Nachlader
Nachlader

Ich hab mal irgendwo gelesen, dass man im Zusammenhang von Clubkonzerten immer das Wort intim irgendwo einbauen muss. Jedenfalls dann, wenn man etwas auf sich und seine musikjournalistischen Fähigkeiten hält. Das tue ich zwar nicht im Geringsten, aber ich mach das jetzt trotzdem mal: Gerade durch diese Leere und die geringe Dichte des Publikums – was nicht heißen soll, dass nicht ein unbeträchtlicher Teil desselbigen ziemlich dicht gewesen wäre – wirkte dieser Auftritt unglaublich intim!

Nachlader
Nachlader

Die drei Leute auf der Bühne waren quasi zum Anfassen nah. Und auch wenn sie natürlich alles arrogante Supertypen sind, ließ sich der Kontakt zum Publikum nicht verhindern.

Nachlader
Nachlader

Aus den anfangs lediglich zwei besoffenen Idioten, die einsam vor der Bühne tanzten, wurde schon nach wenigen Songs eine ganze Horde von ausflippenden Partypeople. Jedenfalls soweit ich das von da vorne mitbekommen habe.

Nachlader
Nachlader

So wirklich schwer war das aber auch nicht, ich meine, wer kann bei Hits wie Arbeitsgeld, Fett und An die Wand schon großartig die Füße still halten.

Nachlader
Nachlader

Arbeitsgeld ist übrigens ne Mitmachnummer, wie ich an diesem Abend gelernt habe. Keine Ahnung wieso, aber es hat funktioniert. Selbst in diesen harten Zeiten haben die Leute ihre letzten Cents zusammengekratzt. Ob sich die Ausbeute gelohnt hat, weiß ich allerdings nicht.

Nachlader
Nachlader feat. Bühnenterrorist

Apropos Mitmachnummer: Einer aus dem Publikum hat das auf seine ganz eigene Art und Weise interpretiert. Dieser besoffene Penner Der charismatische junge Mann der auch bei der erfolgreichen Eklektro-Combo Anandamid kräftig in die Tasten haut, hat kurzer Hand die Bühne bestiegen, dem Sänger das Mikro geklaut und mitgesungen.
Das qualifizierte Sicherheitspersonal des Clubs konnte in der Folge auch weitere Aktionen dieser Art nicht verhindern, so dass sich Nachlader am Ende sogar noch zu einer kleinen Zugabe gewzungen sahen.

Nachlader
Nachlader

Mit zu wenig Schlaf, einem üblen Schädel und Augenringen, die nicht nur entfernt an die Ausmaße des Mariannengrabens erinnern, bin ich am nächsten Morgen zur Arbeitsagentur gewankt und habe mich nach freien Stellen als Zombiedarsteller erkundigt. Romero tut ja wieder was..
Ob der Herr Bühnenterrorist später noch Prügel und Hausverbot oder doch Sex und Drogen bekommen hat, bleibt bisweilen ungeklärt. Zuletzt sah ich ihn Richtung Backstage verschwinden.