Derzeit ist Buttongate ja in aller Munde, was Formel1-begeisterte Blogger, Journalisten oder Stammtischtrinker angeht. Jenson Button hat einen Vertrag mit WilliamsF1 für 2006, will aber im nächsten Jahr viel lieber bei BAR Honda weiter fahren. Der Hintergrund ist klar: WilliamsF1 hat sich von BMW getrennt und gilt insofern nicht mehr als Herstellerteam. Statt BMW-Motoren werden 2006 als Übergangslösung nur Cosworth-Motoren im neuen Williamsflitzer werkeln. Im Vergleich zum aktuellen Zustand von BAR traut man Williams für die nächste Saison also erstmal nicht allzuviel zu, Button will aber endlich Weltmeister werden.
[Mehr:]
Soweit, so gut. Man könnte Button schon verstehen. Das wär so, als wenn Schummi letztes Jahr von Ferrari sozusagen weggezwungen worden wäre. Ein klar überlegenes Team zu verlassen, um dann in einem Außenseiter-Boliden hinterher zu fahren, wer macht das schon freiwillig mit. Ok, Schummi hat das 1996 tatsächlich gemacht, aber darum gehts jetzt gar nicht. Worauf ich hinaus will: Letztes Jahr war die Krise von Ferrari in diesem Jahr keineswegs absehbar. Fünf Jahre haben sie mehr oder weniger konstant dominiert. Der Traum platzte mit der Änderung des Reglements, denn seit diesem Jahr müssen die Reifen die volle Renndistanz und die Motoren sogar zwei Rennwochenenden halten. Auf der Reifenseite hatte Ferrari dann klar das Nachsehen und vorbei wars mit dem Meisterschafts-Abo.
Diese Saison wurde somit jedoch lediglich zum Schlagabtausch zwischen Michelin und Bridgestone, den Michelin klar anführt – von dieser Kleinigkeit in Indianapolis mal abgesehen. Für die nächste Saison gibt es jedoch noch viel drastischere Änderungen: Der V8-Motor! *dramatische Musik*
Also selbst wenn McLaren bis zum Ende der Saison noch seine kleinen Problemchen in den Griff bekommt, sollten sich Kimi und Montoya keine allzugroßen Hoffnungen auf das nächste Jahr machen, denn es fängt alles wieder von vorne an. Die Auswirkungen eines V8-Motors sind so drastisch und derzeit noch so unberechenbar, dass es keinerlei verlässliche Prognosen auf das Kräfteverhältnis der nächsten Saison geben kann. Ok, ich kenn mich mit Motoren kein Stück aus, aber ich vertraue mal den Interviews und der Fachpresse
Letzten Endes könnte sich Buttons Wechselverweigerung äußerst nachteilig für ihn auswirken. Ob BAR nächstes Jahr noch vorne mitreden kann, ist alles andere als gewiss. Williams hat hingegen mit Cosworth einen V8-erfahrenen Partner zur Seite und ist auch selbst nicht ganz unbedeckt, was das Thema angeht.
Und zu guter Letzt meine Prognose fürs nächste Jahr: Minardi! Die bleiben immerhin bei dem V10 