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Schlechte Games

Das mag jetzt etwas launig klingen, aber in Sachen Spieleentwicklung fällt mir gerade ein merkwürdiger Trend auf. Ich habe mir gerade die Demo zu Bulletstorm angeguckt, aus reiner Langeweile, denn für mich überzeugende Kritiken zu dem Game habe ich noch nirgends gelesen oder gesehen. Aber ich war einigermaßen genervt von dem, was ich gesehen habe. Das ist an sich Ok, mir muss ja nicht jedes Spiel gefallen. Aber vielleicht mal eine Frage an die Leute aus Spieleindustrie: Ist es wirklich so wahnsinnig sinnvoll, Spiele ohne Altersfreigabe inhaltlich für 12-jährige zu konzipieren? Lustiges in die Eier-Treten abfeiern, während links und rechts Schädel in Blutfontänen zerbersten? Ernsthaft?

Hier mal ein Video der Demo. Die Szene auf die ich mich beziehe, ist in dem stimmungsvollen Zusammenschnitt am Ende der Demo, der zeigen soll, wie toll doch das Game ist und warum man es sich kaufen soll, so um Minute 15 herum:

Der nächste Kandidat bei dem mir der präpubertäre Pippi-Kacka-Humor auf den Senkel geht ist – oh Shock! – Duke Nukem Forever. Der Vorgänger hat mir meine eigene Pubertät erträglich gestaltet, ich kann es nicht leugnen, und der hatte auch so seine Momente. Aber mal ehrlich, das hier?

Beide Spiele haben keine Altersfreigabe, werden also nur an mindestens 18-jährige verkauft. Mir ist klar, dass in der Realität auch U18-Zocker ihren Spaß mit dem Duke und Bulletstorm haben werden, aber ich bezweifle, dass sie zum wirtschaftlichem Erfolg der Spiele beitragen werden. Ich stehe so ein bißchen vor einem Rätsel. Ich mein, es muss ja ein Grund geben, warum Publisher Millionen in die Hand nehmen, um solche Spiele entwickeln zu lassen und diese Spiele dann auch mit ihren humoristischen Schwerpunkten bewerben zu lassen.

Wollte das nur mal anmerken. Spiele sind toll. Sie haben ein gewaltiges (gerne auch gewaltreiches) Potential für gute Geschichten und ich lasse mich gerne von ihnen unterhalten. Aber gerade bei den Bestsellern fällt mir in letzter Zeit eine Art Niveaulimbo auf, nicht nur in Bezug auf den Humor. Ich empfehle an dieser Stelle gerne die Kommentar von Simon zur Rahmenhandlung von Homefront. Ist es schwieriger geworden, die Perlen aus der Schwemme von Neuerscheinungen rauszupicken, oder hat sich mein Wertekontext im Laufe der Jahre so sehr verschoben?