in real life

B2Run 2012

So richtig der Hit ist der B2Run in Berlin eigentlich nicht. Der Großteil der Strecke führt durch das Hinterland des Berliner Olympiastadions, der bei einbrechender Dunkelheit kaum das Prädikat sehenswert verdient. Das einzig schöne an dem Lauf sind eigentlich nur die letzten paar hundert Meter, die man auf der Tartanbahn im Olympiastadion verbringt, die einem nochmal so einen richtig Motivationsschub geben. Aber das reicht dann auch irgendwie, um jedes Jahr wieder aufs Neue mitzulaufen.

Dieses Jahr wurde aber offenbar nicht nur das Stadion in die zweite Liga degradiert, die B2Run-Streckenführung wurde gleich mit herabgestuft. Statt der sonst üblichen 6,2 Km spricht die Webseite nur noch von ca. 6 Km. Mein GPS hat daraufhin auch brav ca. 6 Km gemessen:

Aber wenn man sich die gemessene Strecke anschaut und vielleicht hier und da noch etwas korrigiert, erhält man eine gleich viel realistischere Strecke von 5,64 Km:


B2Run 2012 auf einer größeren Karte anzeigen

Ich reite da gerade so ein bisschen drauf rum, weil ich meine Zeit bei Zieleinlauf kaum glauben konnte: 29:34 min hat mir meine Stoppuhr ausgespuckt (die offizielle Zeit ist noch nicht verfügbar sagt 29:37 min) und das erscheint mir im Vergleich zur Vorjahreszeit von 34:18 min doch ein wenig unglaubwürdig. Meine GPS-Messung von damals hat übrigens 6,11 Km ergeben, ohne größere sichtbare Abweichungen auf der Karte. Nehmen wir mal an, die Strecke war letztes Jahr wirklich wie offiziell angegeben 6,2 Km lang und die von mir korrigierte Messung von 5,64 km stimmt für dieses Jahr so halbwegs (ein Mitläufer hatte heute 5,75 Km gemessen), dann erklärt das noch lange nicht, wo ich heute fast 5 Minuten im Vergleich zum Vorjahr gut gemacht habe.

Ich stehe dieses Jahr nicht annähernd so gut im Training wie 2011, im Gegenteil: Die letzten 3 Wochen habe ich gar nicht trainiert. Es ist auch nicht so, dass ich einen besonders guten Lauf gehabt hätte heute. Es war traditionell wieder sehr voll auf der Strecke, es gab viele langsame Hindernisse zu umlaufen und eines dieser Hindernisse war ich. Mit meiner Performance heute hätte ich auch ohne aufzufallen gelb tragen können (kleiner Insider für alle, die dabei waren).

Möglicherweise bin ich auch ein schlechter Benchmark aber fast jeder, mit dem ich danach gesprochen habe, hat sich auch um ca. 4 Minuten im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Das riecht stark danach, dass die Strecke in diesem Jahr um einen ganzen Kilometer verkürzt wurde, was aber wiederum nicht mit den GPS-Messungen zusammen passt. Ich habe das Gefühl, dass ich hier einer ganz großen Verschwörung auf der Spur bin. Die Veranstalter vom B2Run stecken da auf jeden Fall ganz tief drin, das amerikanische Verteidigungsministerium sowieso und vermutlich auch der Papst!!1!

Wie auch immer, viel Spaß gemacht hat mir der Lauf heute leider nicht, weil ich wirklich nicht in Form war. Statt die letzten Meter im Stadion zu genießen, war ich nur fertig und froh, als es vorbei war. Das muss ich nächstes Jahr besser vorbereiten. Mit etwas Glück ist das Olympiastadion dann ja auch wieder erstklassig.

Update: Hier äußert man sich von offizieller Seite zur Streckenlängenthematik. Offizielle Nachmessungen haben eine Streckenlänge von 5,78 Km ergeben.