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Airport Run 2013

Der erste 10er in diesem Jahr wäre damit geschafft. Gestern Abend fand der Airport Run statt, bei dem man wahlweise 10 km oder einen Halbmarathon absolvieren konnte. Ich schrieb das letztens schon, wie ich mich letztes Jahr geärgert hatte, die Chance verpasst zu haben, so kurz vor der Eröffnung des Flughafens nochmal auf dem leeren Rollfeld zu laufen und wie ich mich dann gefreut habe, über die Verschiebung und so. Ich schrieb aber auch, was ich von der Jahreszeit und der damit verbundenen zu erwartenden Wettersituation hielt. In beiden Fällen sollte ich nicht enttäuscht werden.

Zieleinlauf
Zieleinlauf – ich bin der im blauen Shirt

Das Marketing zu dem Lauf wurde nicht müde zu betonen, wie stimmungsvoll das doch wäre, in den Sonnenuntergang zu joggen und sich dabei von der Flutlichtanlage und der Landebahnbeleuchtung bestrahlen zu lassen. Da mag ja in der Theorie was dran sein, praktisch hatte die Sache aber so ein bis zwei Haken.

Ich will gar nicht meckern, dass wir gestern den einzigen Tag der letzten und vermutlich auch der nächsten zwei Wochen erwischt haben, an dem es kalt und wolkig war und man die Position der Sonne nicht mal erahnen konnte. Die künstliche Beleuchtung war also eigentlich sogar angebracht, machte aber irgendwie auch keinen Unterschied. Jedenfalls auf meiner Runde nicht.

Was mich stattdessen beeindruckt hat, war diese endlose Weite, die sich vor einem erstreckte, wenn man nach dem Start auf die Landebahn einbog. So ein Flughafen ist wirklich riesig und vermittelt Ehrfurcht. Noch mehr, wenn einem klar wird, dass man einmal bis ans Ende dieser endlosen Weite laufen muss und dann wieder zurück. Denn genaugenommen ist dieser Lauf das demotivierendste, was man sich als Läufer antun kann. Die 10 Kilometer kommen einem viel mehr vor, weil man auf einen Blick sieht, wie weit das ist. Irgendwann sieht man auf der Gegengeraden wie einem die ersten Läufer schon wieder entgegen kommen. Aber man sieht das nicht direkt, sondern man sieht nur kleine schwarze Punkte, die sich ganz weit weg bewegen. Und das an einem Punkt, als ich die Wende noch nicht einmal sehen konnte.

Zu meinem eigenen Leid kam natürlich noch mein Trainingszustand hinzu, so richtig fit fühle ich mich noch nicht und so verlief dann auch meine Runde: Bei Kilometer eins habe ich mich von meinem Pacemaker getrennt, bei Kilometer zwei habe ich mich gefragt, warum genau ich mir das alles nochmal antue, bei Kilometer drei hat sich meine Kondition dann endgültig verabschiedet, bei Kilometer 4 fing der Regen an und nach der Wende bei Kilometer 5 oder so gesellte sich der Gegenwind dazu.

Die letzten drei Kilometer brachten glücklicherweise noch etwas Abwechslung und Motivation ins Spiel. Die Strecke machte einen kleinen Schlenker vorbei am neuen Terminal, was ebenfalls ziemlich beeindruckend aussah. Allerdings nur für die Läufer, Publikum gab es – abgesehen mal von den Streckenposten und der Feuerwehrtruppe – nur im Start/Ziel-Bereich. Das ist vielleicht der publikumgsfeindlichste Lauf, den ich bisher mitgemacht habe. Die Zuschauer können sich wirklich nur den Start und den Zieleinlauf anschauen und selbst das nur dicht gedrängt und auf einer Seite der Strecke. Da die Halbmarathonrunde vor dem Start und Ziel abbiegt, kommen selbst die Langläufer nicht öfter an den Zuschauern vorbei.

Ich frage mich ein wenig, was das soll. Es ist ja nicht so, dass da nicht genug Platz wäre. Die Zuschauer sehen auch nichts von dem Terminal oder der Strecke, weil der Startbereich etwas zwischen ein paar anderen Gebäuden abgeschirmt liegt. Das hilft sicher gegen den Wind und Regen um diese Jahreszeit, aber schön ist das nicht.

Zieleinlauf
Zieleinlauf

Aber gut, ich hätte gestern ohnehin jedem davon abgeraten, sich als Zuschauer dort hinzuquälen. Als ich nach 57:51 Min im Ziel ankam, wartete bereits mein Pacemaker auf mich und hat den klitzekleinen Vorsprung, den ich ihm gelassen habe, für ein paar Finisher-Fotos von mir genutzt. Wir haben kurz den Lauf ausgewertet, die gereichten Erfrischungen zu uns genommen und dann recht zügig unsere Klamotten abgeholt. Der Regen hatte inzwischen deutlich zugenommen. Als ich beim Auto angekommen war, war ich schon wieder ziemlich durchnässt und als das Auto in Bewegung war, konnten die Scheibenwischer nicht mehr mithalten mit dem Wasser, was da von oben herunter fiel. Ich fragte mich dann, wie sehr die Halbmarathonläufer wohl gerade die besondere Atmosphäre unter Flutlicht und Landebahnbeleuchtung genossen.

  1. Du bist so schnell, dass die Kamera dich nichtmal erwischt! ……………………………………………… 😉

    • Und das, wo aktuelle Smartphone-Kameras doch so ultraschnelle Verschlusszeiten haben. Nennt mich bitte ab sofort nur noch Flash Toba! 😉

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