Unsere diesjährige Paddeltour führte uns auf die Obra, ein kleiner, unscheinbarer Fluss im Westen Polens, der aber so seine Tücken hat. Es folgen ein paar fotografische Impressionen und sehr wenige erklärende Worte zur Tour.
Das größte Problem unter den oben angesprochenen Tücken war natürlich der niedrige Wasserstand, bedingt durch die Dürre der letzten Monate. Das hat für ein paar interessante Hindernisse entlang der Strecke gesorgt. Die Boote durch diverse Wasserkrautbarrieren oder – wie wir sie tauften – Krautzonen zu wuchten, war davon sicherlich das ekligste.
Nicht minder eklig waren die anderen Begleiterscheinungen der diesjährigen sommerlichen Wetterlage. Die Seen waren fast alle sehr grün und ab und an auch voller Algenschleier. Stellenweise sahen und rochen wir auch entsprechend viele tote Fische. Es war ganz gut, dass es gleich zu Beginn eine Nacht durchgeregnet hat, das hat die Lage glücklicherweise etwas entspannt.
Von diesen Widrigkeiten abgesehen, haben wir uns den Spaß jedoch nicht verderben lassen – sowas gehört zum Abenteuer ja irgendwie dazu. Jedenfalls bis die Gruppenstärke dann auf Grund von Krankheit signifikant verringert werden musste. Wir sind zu viert (plus Hund) gestartet und hätten ab Tourmitte eigentlich zu fünft (plus Hund) sein müssen, waren dann aber doch nur noch zu dritt (minus Hund). Das hat leider am Ende auch nicht so richtig gut geklappt, weswegen eines der Boote auf der letzten Etappe gezogen werden musste und wir ein paar Tage früher abgereist sind.
Das war zeitweise alles ein bisschen anstrengend, aber die Strecke und Gegend war wunderschön. Ich vermute, Obra ist indianisch und bedeutet soviel wie: Der nasse Ort, wo Bäume sich zum Sterben niederlegen. Ein wunderschöner Parkour für Paddler.
Hinzu kam die Gastfreundschaft der polnischen Mitreisenden. Das letzte Lagerfeuer der Tour haben wir uns mit einer 40-köpfigen polnischen Reisegruppe geteilt, was in einen sehr unterhaltsamen, wenn auch alkoholhaltigen Abend ausuferte.