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Pain Here Pain There – The Video

Ich hab das nicht so an die große Glock gehangen, aber ich habe letztes Jahr ein Album veröffentlicht und in dem Zusammenhang nur wenige Monate später auch ein kleines Musikvideo hochgeladen. Dazu wollte ich noch ein zwei Worte verlieren.

Song und Video haben absolut gar nichts miteinander zu tun. Ich habe nur zufällig die mittlerweile bestimmt 20 Jahre alten Aufnahmen gefunden und irgendwie versucht, sie auf die Songlänge des vermutlich beliebtesten Tracks des Albums zu schneiden. Keine der gezeigten Lebensformen musste Schmerzen leiden!

Aber ein bisschen passt es halt doch. Wir sehen in dem Video eine alte Aufnahme, die meinen Vater (der Typ mit der weißen Mütze) beim Ausüben seines liebsten Hobbies zeigt, dem Hundesport. Genauer ist er darauf zu sehen, wie er mit seinem Hund Rambo von der Märchenwiese (so stands geschrieben in des Hundes Papieren) eine Schutzhundprüfung ablegt.

Der Hund muss dabei u.a. diese halboffenen Zelte patrollieren und einen den Bösewicht stellen. Wichtig bei der Prüfung ist, dass der Hund den Verdächtigen nur stellt und nicht sofort angreift. Hauptsächlich geht es bei diesen Übungen um Gehorsam. Der Hund darf bellen und allgemein Angst und Schrecken verbreiten, aber nicht zubeißen.

Das darf er erst auf Kommando oder dann, wenn der Verdächtige versucht zu flüchten, zu sehen ab etwa 1:30min im Video – die kurze Flucht. Ne Minute später wiederholt sich das Ganze. Und weil der Bösewicht wirklich nicht sehr schlau ist, gibt es gegen 3:50min im Video noch die lange Flucht zu bestaunen, wo der Hund mit Anlauf den Täter stellen darf.

Das ist wie gesagt für alle Beteiligten ein großer Spaß. Der Hund ist eher fokussiert auf die Schutzmanchette, die der Scheintäter (offizielle Berufsbezeichnung des armen Typen der sich da so oft beißen lassen muss) am Arm trägt – muss man sich wie ein großes Kau-Spielzeug vorstellen. Niemand kommt dabei zu Schaden. Einer der Herren, die regelmäßig den Scheintäter gemimt haben, hat mir mal erklärt, dass sich das so anfühlt, als würde der Arm im Schraubtstock eingespannt. Total harmlos also.

Früher – zu DDR-Zeiten etwa – diente dieser Vereinsport auch dazu, etwaige Kandidaten für den Polizeihundedienst zu rekrutieren. Aber, soweit ich weiß, hatte mein Vater nie Ambitionen in der Richtung, obwohl er regelmäßig recht erfolgreiche Hunde ausgebildet hat.

Für mich ist das Video ein kleiner Nostalgie-Diamant. Ich habe in meiner Kindheit sehr viel Zeit auf diesem Hundeplatz verbracht und auf dem Trainingsgelände gespielt. Mein Vater ist Anfang 2015 gestorben und es ist schön, ihn hier nochmal in Aktion zu sehen.