Kleine Laufbilanz 2021

Das mit dem Bloggen wird immer weniger, aber gelegentlich stell ich fest, dass ich den Tagebuch-Charakter doch ganz gern mag, also will ich kurz mal die Sache mit dem Laufen im Jahr 2021 niederschreiben.

Ich habe 2021 da weitergemacht, wo ich im Vorjahr aufgehört habe und ein recht ordentliches Laufpensum aufrecht erhalten. Die 1000 km dürfte ich dieses Jahr deutlich früher zusammen kriegen, als erst im Dezember. Ende des Monats vermutlich.

Ich wurde schon gefragt, wovor ich denn weglaufe.

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Album – If Bliss Was Possible

Ich präsentiere: Mein Pandemie-Album!

Wobei einige der Songs schon länger hier rumliegen und auf dem Album eigentlich die Werke zusammen getragen wurden, die in den letzten zwei Jahren entstanden sind, ganz ohne Konzept und größeren Zusammenhang. Dennoch ist der Großteil unter dem Eindruck der Pandemie entstanden oder hat in dem Zeitraum das Finishing erfahren.

Persönlich fand ich diese Zeit gar nicht mal so toll, umso überraschter war ich am Ende, als mir auffiel, dass die allermeisten Songs eher einen positiven und manchmal gar fröhlichen Vibe hatten. Eskapismus wahrscheinlich. Aber wie gesagt, ein Konzept oder Plan steht nicht dahinter, es zieht mich offenbar eher ins Kitschige und ich find das gar nicht so schlimm, wenn ich ehrlich bin.

Vielleicht ein paar nennenswerte Details zu einigen Songs: Der Titeltrack If Bliss Was Possible und Mothership habe ich hauptsächlich mit meinem kleinen Hardware-Synth zusammengeschraubt. Wedding Drums heißt so, weil ich da ein kleines Sample einer türkischen Hochzeit aufgenommen habe, die immer mal wieder gegenüber meines Büros stattfinden. Timelessness ist der jüngste aller Tracks und innerhalb eines Nachmittags entstanden, als ich ein neues Delay ausprobieren wollte.

Der größte Ausreißer im Album ist vermutlich Highland Princess. Der Song ist fast ausschließlich aus Field Recordings entstanden, die ich auf einer Schottlandreise aufgenommen habe – bis auf Kick und Snare halt. Und das Piano. Das hat Spaß gemacht. Durch einen dummen Zufall ist mir dann auch noch eine Video-Idee für genau diesen Track eingefallen und ich habe mal wieder mehr Zeit als ich öffentlich zugeben möchte in diese recht alberne Idee investiert. Aber auch das war ein großer Spaß:

Das Album ist wie immer überall erhältlich, wo man digital Musik hören oder kaufen kann, bei SoundCloud oder beim Free Music Archive. Hier kann mans auch runterladen.

Es steht außerdem wieder unter der Creative Commons Lizenz CC-BY-SA zur Verfügung. Die Songs können somit kostenfrei für Videos, Podcast, Games oder dergleichen verwendet werden, solange entsprechend kenntlich gemacht wird, dass die Songs von mir kommen. Im Zweifel fragt einfach nach.

Martin Tetzlaff – Seascape (Remix)

Martin ist eines dieser Berliner Originale, von denen man so hört. Wenn man sich in ein bisschen im Berliner Nachtleben rumtreibt – vorzugsweise da wo Indie nicht das falscheste Label wär – dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass man ihm früher oder später über den Weg läuft. Mir passiert das jetzt seit bestimmt fast schon 20 Jahren immer mal wieder.

Legendär ist seine alljährliche Geburtstags-Extravaganza, ein kleines Mini-Festival, dass den finsteren Berliner Winter aufhellt, wo er befreundete Künstler auf die Bühne und alle Freunde und Freunde von Freunden zum Tanzen einlädt. Seine eigenen Projekte und Bands sind natürlich auch mit am Start.

Derer gibt’s übrigens viele und natürlich haben wir öfter mal über die lose Möglichkeit gesprochen, dass ich was remixen könnte – ihr kennt meine höfliche Zurückhaltung bei dem Thema. Trotzdem war ich sehr überrascht und auch ziemlich nervös, als er mir dann tatsächlich seine neue Single rüberschickte. Eine wunderschöne kleine Hymne auf die Nacht und die Liebe, auf ne Art jedenfalls. Jedenfalls hab ich den Song so gefühlt und entsprechend wenig subtil auf die Tanzfläche gehämmert. Wie ich das halt so mache.

Den Track gibts auf Bandcamp und natürlich überall, wo ihr sonst so Musik streamt. Viel Spaß!

Her Tree – Out Of The Woods (Remix)

Her Tree macht eigentlich total spannende Musik: Sie sammelt Samples im Wald und in der Natur und baut daraus faszinierende Klanglandschaften und sehr filigrane Electro-Popsongs. Als ich sie kennenlernte, hat sie aber nur ein schnödes Akkustik-Set ihrer Songs gespielt, als Support Act für die Band Friedberg. Das war natürlich trotzdem cool, nur eben nicht das, was sie normalerweise macht und was mir naturgemäß viel eher zusagt. Nur einen einzigen Song hat sie uns damals in der Original-Version gegönnt. Nur ein kleiner Einblick, aber der hat mich beeindruckt.

Nach dem Konzert, ich musste kurz auf jemanden warten, stand sie plötzlich vor mir und wie das so läuft, gehen einem irgendwann die Komplimente und der höfliche Small Talk aus und meine Übersprungshandlung in dieser spezifischen Situation ist leider immer, dass ich frage, ob ich nicht mal was remixen könnte. Ja, ich weiß, daran muss ich arbeiten. Weil sie aber offenbar eine sehr nette und höfliche Person ist, hat sie zu meiner Überraschung eingewilligt und ich durfte diesen Track hier bauen. Ich hoffe, ihr habt auch nur ansatzweise so viel Spaß beim Hören, wie ich beim Remixen hatte!

Her Tree bringt nächsten Monat ihr neues Album raus. Bis dahin gibt es schon eine Hand voll sehr guter Singles, die ich euch allen nur wärmstens ans Herz legen möchte. Das ist wirklich gute Musik.

Zum Vergleich: Den Original-Song findet ihr hier.

Naicke – Einfach

Manchmal passieren komische Dinge mit dieser ganzen Musik-Sache hier. Kurz vor dem Jahreswechsel hat mich Naicke angeschrieben, ob denn mein Song Stockholm für eine Kooperation zur Verfügung, sie hätte da nämlich eine Idee.

Ich will nicht verschweigen, dass ich für einen Moment skeptisch war, das ist nicht unbedingt die Musikrichtung, in der ich zu Hause bin. Aber es hatte auch was, so eine Unbeschwertheit, Leichtigkeit, ich weiß echt nicht, wie ich es beschreiben soll.

Jedenfalls haben wir den Track gemacht. Da ist er. Mit einem wunderschönen Video. Danke Naicke!

Jahresrückblick 2020

Na, das war ja was.

Es ist gar nicht so leicht, hier einen Einstieg zu finden. 2020 war leider sehr schlimm. Da wird jetzt sicher niemand groß widersprechen, das ist so ein bisschen wie zu schreiben, Wasser wäre nass*. Gleichzeitig fühlt man sich aber auch genötigt, darauf hinzuweisen, dass es ja nu auch nicht wirklich schlimm war. Woanders und wannanders ist es und war es schon viel schlimmer. Klar. Ich habe nicht gehungert, habe ein Dach über dem Kopf und wie man im Verlaufe des Rückblicks sehen wird, ist es mir insgesamt ganz gut ergangen, trotz allem.

Dennoch: 2020 war schlimm. Es hat wahnsinnig viel kaputt gemacht und ich habe Angst vor der Zukunft. Das ist leider das vorherrschende Gefühl, mit dem ich dieses Jahr hinter mir lassen werde.

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Daniel Decker – Diese Stadt ist ein Scheißdreck (Remix)

Das hier ist noch so eine Geschichte aus längster Vergangenheit. Daniel ist ein Typ, den ich von Twitter her kenne und irgendwann so Ende 2015 haben wir diese kleine Kooperation hier gestartet. Im Januar 2016 hatte ich dann einen Remix zu seinem Song Diese Stadt ist ein Scheißdreck fertig.

Keine 5 Jahre später hat Daniel die EP Diese Stadt ist ein Remix veröffentlicht, auf der mein kleiner Remix von damals endlich das Licht der weiten Welt erblickte.

Für mich ist es sehr faszinierend, so alte Musik von mir zu hören. Ich bin ehrlicherweise sehr skeptisch gegenüber meiner frühen Kunstwerke. Aber ich bin auch ein bisschen beeindruckt, was mein Vergangenheits-Ich seinerzeit so an kreativen Ideen rausgehauen hat. Nun, hört selbst!