Glühlampe

Gerade in der Glühlampe gewesen und White Russians zu unverschämt günstigen Preisen getrunken. Der Laden ist gar nicht so schlecht, erst recht nicht die Musik, die von den Herren Igelknie oder Knieigel (ich merk mir das nie) und Alfie geliefert wurde. Wobei. Ersterer hat meinen Nerv doch besser getroffen als zweiterer. Aber das wollen wir mal nicht zu hoch bewerten, zu anderen Zeiten konnte er musikalisch nämlich ganz gut begeistern

Es war ein netter Abend.

Glühlampe
Glühlampe

Kunst
Kunst mit White Russian (Wirklich!)

Hübscher Baum
Frühling bei Nacht

Queer as folk

Ich weiß wirklich nicht so genau, was mich immer wieder auf solche Parties verschlägt, aber was solls, war ja für n guten Zweck: Queer-O-Matic: Soli-Party für einen Transgenialen CSD. Was auch immer das sein mag. Angesagt waren die Bands Metrodiv, Anandamid und Soundmonsters.

Metrodiv
Metrodiv

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Regelmäßige Leser werden wissen, weshalb genau ich eigentlich da war. Natürlich war es längst wieder mal an der Zeit mit Anandamid zu feiern. Hatte ich sie doch bei den letzten Gelegenheiten knapp verpasst oder anderweitig im Stich lassen müssen. Aber auch die Soundmonsters wurden mir in höchsten Tönen empfohlen.

Metrodiv
Metrodiv

Doch Gott hat ja bekanntlich die Vorband erfunden und die hieß in diesem Fall Metrodiv. Es wird wirklich schwer, die vier Mädels ausreichend treffend zu charakterisieren, ohne danach als homophobisches Arschloch da zu stehen, aber die Beschreibung einiger Metrodiv-Kenner trifft es in dem Fall ziemlich genau: Ein Haufen Kampflesben, mit Instrumenten und Mikro auf der Bühne.

Anandamid
Anandamid sind Tokio Hotel Fans

Das klingt andererseits auch wieder recht hart, denn eigentlich waren sie sehr unterhaltsam. Vor allem die Frontlesbefrau bestach durch Unterhaltungstalent, Bühnenpräsenz und Publikumswirkungsbewusstsein. Alles in allem hatte sie genau das, was der Hauptband Anandamid fehlte. Schade nur, dass sie nicht annähernd so gute Musik machen.

Anandamid
Anandamid – Mit Soul!

Und damit wären wir schon bei Anandamid. Da gibts eigentlich nicht viel zu sagen, denn große Veränderungen gabs bei denen in der Zwischenzeit nicht. Sie machen immer noch hervorragende Musik, die leider nicht so klingt, weil es immer noch am richtigen Sound mangelt. Nur bei wenige Songs übertragen einen Tanzimpuls, obwohl sie genau das eigentlich dringendst wollen. Schade!

Anandamid
Anandamid

Naja, und an der Bühnenshow sollten sie auch noch ein wenig feilen. Es entbehrt zwar nicht einer gewissen Komik, wenn sich alle drei in genau die gleiche Ecke der kleinen Bühne drängeln, weil dort Gitarrenverstärker, Keyboard und Kaospad aufgebaut sind, Intention vermute ich dahinter allerdings weniger. Gravierend schlimm fand ich das aber nicht. Genauso wenig, wie das springende Playback am Anfang. Shit happens. So ist das bei Live und Rock’n’Roll!

Anandamid
Anandamid

Nach 10 teils sehr netten Songs ignorierten die drei Jungs konsequent die andauernden Zugaberufe und machten Platz für die Nachband: Soundmonsters. Wie bereits erwähnt habe ich schon viel Gutes über diese Formation gehört. Bestätigen kann ich davon jedoch nicht allzuviel. Sie haben ein ziemlich guten Sound – das ist wohl wahr – und coole Livedrums. Aber meinen Geschmack haben sie nicht getroffen. Zu einförmig war die Musik, zu ähnlich klangen die Tracks. Nicht schlecht, aber not my cup of tea.

Soundmonsters
Soundmonsters

Immerhin waren sie laut. Sehr laut sogar. So laut, dass mir irgendwann ziemlich komisch wurde und ich dringenden Fluchtbedarf sah. Die eng an eng drängelnden Menschen taten ihr Übriges. Ich glaub, ich werd zu alt für sowas…

Soundmonsters
Soundmonsters

Und jetzt ist mir der Text ausgegangen, obwohl ich noch ein Bild übrig habe. Na egal, ich bring das Bild trotzdem. Es gefällt mir nämlich irgendwie ganz gut. Hat sowas Dynamisches…

Soundmonsters
Soundmonsters

Heißer Stern

Irgendwie herrscht bei mir gerade Konzertflaute, was man nicht zuletzt daran erkennen kann, dass ich diesen Eintrag hier blogge, anstatt beim aktuellen Musikblitz anständig abzufeiern. Wie auch immer, ganz abstinent bin ich dann doch nicht: So wie das Konzertjahr 2005 endete, sollte auch die Saison 2006 beginnen: Mit den Gassenhauern von Anandamid.

Hotstar
Irgendeine Band, die ich nicht kenne

[Mehr:]

Daraus ist aber nichts geworden. Also, Anandamid haben schon ein Konzert gegeben. Letzten Freitag. Im Hotstar, in Kreuzberg. Aber ich habs nicht gesehen, weil ich zu spät kam.
Die Band war darüber natürlich über alle Maßen enttäuscht:
Ich: Sorry, bin zu spät gekommen und hab euren Auftritt völlig verpasst…
Band: Ey, das ist das beste Feedback, das wir bisher bekommen haben. Vielen Dank Mann!

Hotstar
Die gleiche Band wie oben

Was war passiert? Ich hab mal ein wenig recherchiert und knallharte Fakten zu Tage gefördert: Die Jungs hatten keine Zeit für nen anständigen Soundcheck, der Sound war daher totaler Mist und nach drei Songs haben sie das Desaster abgebrochen. Und ich habs verpasst!

Hotstar
Die andere Band

Aber Anandamid waren ja nicht die einzigen, die diesen Abend musikalisch verschönern wollten. Es gab da noch zwei andere Bands. Allerdings konnte ich selbst trotz hartnäckigster Recherchen nicht die Namen der Combos in Erfahrung bringen. Tut mir leid, aber da ist offenkundig eine Verschwörung im Gange…

Hotstar
Die wahre Party fand im Foyer statt…

Na gut, ich gebs zu: Die andern Bands waren mir ein klitzekleines bißchen egal, obwohl sie eigentlich nicht schlecht waren. Die zweite Band klang ein wenig nach Placebo, soviel kann ich noch sagen. Natürlich nicht soo gut, aber war schon ganz nett. Aber irgendwie war ich abgelenkt.

Hotstar
… und im U-Bahnhof

Als wirkliches Konzert geht der Abend nicht durch, ich warte daher noch auf die Saison-Eröffnung.

Charmante Penetranz

Während 2005 in den letzten Zügen liegt, gaben sich Anandamid noch einmal die Ehre. Diesmal im Kato (U-Bhf Schlesisches Tor) als Vorband der Allee der Kosmonauten sogar vor richtig viel Publikum.

Anandamid
Anandamid

[Mehr:]

Dass ich den Stil von Anandamid eigentlich ganz gut finde, habe ich ja schon das eine oder andere Mal erwähnt. Genauso, wie ich an gleicher Stelle auch mit Kritik und Mäkelei nicht gesparrt habe. Aber da ist ein Trend erkennbar. Entweder hören die Jungs auf mich, oder sie werden einfach so besser: Die Konzerte machen auf mich jedes Mal einen besseren Eindruck.

Anandamid
Anandamid

Von der ursprünglichen Verkopftheit und dem Chaos auf der Bühne ist nicht mehr viel übrig geblieben. Das Set wirkt aufgeräumt und kompakt, genau so, dass es stimmt. Sie haben heute Abend zumindest bei mir einen richtig guten Eindruck hinterlassen.

Anandamid
Anandamid – Mit Feuershow!

Aus meiner Perspektive haben sie heute Abend sogar das beste Konzert bisher überhaupt gespielt und das, obwohl sie von massiven technischen Problemen behindert wurden, wie mir eingeweihte Informanten zugesteckt haben. Davor ziehe ich meinen imaginären Hut und zolle Respekt!

Anandamid
Anandamid

Leider kann ich aber auch diesmal nicht auf das große ABER verzichten. So schön es auch war, ich muss trotzdem rummeckern. Es gibt da drei Dinge die mich gestört haben…

Erstens: Der Sound war zu schwach. Die Gitarren haben schon ordentlich gebrettert und die Vocals haben auch ganz gut gepasst, das war alles schön und gut, nur leider hab ich die Tiefen größtenteils komplett vermisst. Die Songs waren zum Teil so schön, aber ohne den treibenden Beat, den man auch im Magen spürt, nur unvollständig. Es fehlte sozusagen der Arschtritt, der die vielen Leute vor der Bühne in Bewegung versetzt.

Anandamid
Anandamid

Zweitens: Die Interaktion mit dem Publikum ist noch ausbaufähig. Meckern ist ja immer ganz einfach und lustig und so, wie man es genau besser machen könnte, weiß ich allerdings auch nicht. Aufgefallen ist aber, dass einer der drei das ganz gut hinbekommen hat. Ein paar Blicke, die auch mal direkt ins Publikum zielen, bewirken schon Wunder. Ansonsten sind die drei aber ganz gut abgegangen da oben. Schön zu sehen, dass ihnen das auch wirklich Spaß macht!

Anandamid
Anandamid

Und Drittens: Die Leute haben nicht gepasst. Es ist zwar schön, vor nem vollen Haus zu spielen – und das Haus war diesmal wirklich ziemlich gut gefüllt – aber es bringt rein gar nichts, wenn die Mehrheit der Leute nur Punk und Metal hören will und eigentlich nur wegen der Hauptband da ist, die eben Punk oder Metal präsentiert. Das bringt keine Punkte, da braucht man sich über fehlende Stimmung nicht wundern.

Ich gebe zu, das ist so eine Sache, auf die eine Band nicht immer den größtmöglichen Einfluss hat, aber ich wollts mal erwähnt haben.

Trisomy
Trisomy

Ansonsten wars aber sehr nett. Erwähnenswert zu dem Auftritt sind auf jeden Fall noch die Feuer-Effekte, die denen von Ramstein wirklich in nichts nachstehen kaum ähneln, aber sehr unterhaltsam waren.

Ich freue mich schon darauf, was die Band im nächsten Jahr alles so anstellen wird. Vielleicht ist ja irgendwann sogar mal ne vernünftige Demo-Produktion drin und vielleicht gibts dann ja auch irgendwann mal Auftritte in Elektro-Locations. Ich halte euch natürlich auf dem Laufenden.

Trisomy
Trisomy

Die zweite Vorband hieß übrigens Trisomy, aber viel hab ich von denen nicht gesehen. Das eine Moby-Cover war aber ganz nett. Die Hauptband hab ich komplett ausgelassen.

Jetzt fragt sich sicher der eine oder andere, was das Ganze mit der Überschrift zu tun haben könnte. Ganz einfach: Gar nichts. Aber ich hab diese Wortkombination heute Abend gelernt und jemandem versprochen, sie zu bloggen, sollte ich mich jetzt noch dran erinnern können. In diesem Sinne herzliche Grüße an die Dame in Kognito!

Freundschaftsdienst

Was macht man, wenn einem ein guter Freund ankündigt, er würde demnächst sein DJ Debüt geben? Genau. Man tut einfach so, als hätte man nichts gehört und lässt Gras über die Sache wachsen. Kein Problem.
Blöd nur, dass einige Menschen das Gras überhaupt nicht stehen lassen wollen. Am Ende bin ich tatsächlich letzten Donnerstag in der dooF assi Bar gelandet und hab dem Bühnenterroristen beim Plattendrehen zugeschaut.

Doof Assi Bar
Ist viel gemütlicher als der Name vermuten lässt

[Mehr:]

Interessanterweise firmiert der Bühnenterrorist nicht als DJ Bühnenterrorist oder als DJ Anandamid, sondern als DJ Knieigel* DJ Igelknie
DJ Knieigel

Da der DJ Knieigel DJ Igelknie nur der Vor-DJ war und auch nur bis etwa 23 Uhr Krach machen durfte, war die Stimmung im Saal natürlich erstmal ruhig und gelassen. Man nickte zufrieden Richtung Tanzfläche und schlürfte das Getränk seiner Wahl.

DJ Igelknie

Es dauerte allerdings wirklich nicht lange, bis sich die ersten Menschen neugierig auf die Tanzfläche verirrten und anfingen, sich rhythmisch zu bewegen. Bis zum Ende seines Sets hatte sich dort bereits ein ansehnliche Menschenmenge angesammelt, auf die DJ Karina, die Main-DJane des Abends, neidisch gewesen sein muss. Nach ihrer Übernahme herrschte jedenfalls erstmal gähnende Leere.

DJ Igelknie

Gespielt hat der Bühnenterrorist natürlich auschließlich gute Musik. Angenehm elektronisch wars, ohne nach Techno zu klingen, nicht, dass das jemand wieder falsch versteht. Zwischendurch wurde es auch mal ein wenig Hiphopoid. Aber das machte nichts, hat eigentlich alles ganz gut gepasst.

Die wollte nur ins Blog
Die wollte nur ins Blog

Tja, vielmehr fällt mir jetzt auch nicht mehr ein zu dem Abend. War ja ansonsten auch nicht so unbedingt spannend. Ich wollt eigentlich auch nur vermitteln, dass man durchaus mit Anwesenheit glänzen kann, wenn der Bühnenterrorist Platten oder CDs auflegt.

Knut
Knut was here

* Ich bin mir ehrlich gesagt gerade sehr unsicher, ob das nun DJ Knieigel oder doch eher DJ Igelknie heißt. Ich würde ja die zweite Variante bevorzugen, soweit das bei dem Namen überhaupt geht, glaube aber fast, dass Knieigel richtig ist. Muss ich eventuell nachträglich noch korrigieren.
Edit: Es heißt wohl doch DJ Igelknie, siehe Kommentare.

Nachtclubs

Da wir jetzt in Berlin die tolle Popkomm haben, heißt die traditionelle Clubnacht eben auch Popkomm. Klar, wo doch die Berliner Clubs quasi das Aushängeschild für populäre Musikkultur sind. Dem Credo folgend haben wir uns gestern quasi die Topacts des Jahres gegeben: Anandamid, Pitchtuner und Rich and Kool.

Anandamid
Anandamid

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Zunächst verschlug es uns daher also in den Ackerkeller in Berlin-Mitte. Wenn ich das richtig verstanden habe, wurde selbiger an diesem Abend auch neu eröffnet oder so. Wie auch immer, ist ein sehr sympathischer netter kleiner verwinkelter Laden, der allerdings verstärkt von der homosexuellen Szene frequentiert wird, wie es scheint. Nach Anandamid gabs dementsprechend auch Drag-Queens und dergleichen zu sehen.

Anandamid
Anandamid

Von Anandamid war ich sehr positiv überrascht. Im Vergleich zu dem letzten Auftritt, den ich gesehen habe, wirkte die Musik viel aufgeräumter und weniger verkopft, trotzdem aber angenehm schräg und abgefahren. Man möchte sagen: Innovativ!

Anandamid
Anandamid

Schade nur, dass es keiner in der Band wirklich vermochte, den Sound zum Publikum zu bringen. Auf den Fotos, die ich mit Blitz gemacht habe, sieht die Session stark nach Wohnzimmer-Konzert aus. Das Sofa im Hintergrund tut sicherlicherlich auch seinen Teil dazu bei. Jedenfalls hatte man auch vor Ort ein wenig das Gefühl, die drei Jungs würden in ihrem Wohnzimmer spielen. Nur für sich selbst. Jeder war völlig in sich gekehrt und auf seine Aufgabe konzentriert, aber keiner würdigte das Publikum auch nur eines Blickes.

Das war so die Kritik, die anschließend am Häufigsten geäussert wurde. Kann man auch so sehen. Um die Band aber mal zu verteidigen: Das Publikum war äußerst schwierig. Ich wüsste nicht, wie sie die zurückhaltende Meute hätten motivieren sollen.

Anandamid
Anandamid

Hinderlich an dem Auftritt war allerdings der Sound. In den Höhen wars definitiv zu laut, so dass alle Live-Komponenten (Gitarre, Kaospad oder Gesang) schnell mal nach Lärm klangen, wogegen die Bässe vom Band klanglos untergingen. Die Location bot für soviel Sound auch gar nicht genug Platz, es ist eben wirklich nur ein Keller.

Ich würde mir mal einen Auftritt der Band im Elektro-Umfeld wünschen. Also mit elektro-affinem Publikum in einem Club, der auch den Sound dafür bietet. Etwa so wie die folgenden Bands im Lovelite.

Pitchtuner
Pitchtuner

Dort gabs zunächst jedoch erstmal gar nix. Hey, Berlin hat einen Ruf zu wahren, also tanzten bis etwa 1 Uhr höchstens die Toten. Um eins füllte sich der Laden allerdings sehr schnell, um den Klängen von Pitchtuner zu lauschen.

Pitchtuner
Pitchtuner

Was es zu hören gab, war durchaus sehr hörenswert und motivierte zu tanzartigen Bewegungen. Mich jedenfalls. Die Mehrheit des kritischen Publikums bestaunte die Show lieber im Salzsäulenmodus. So richtig Stimmung kam dabei allerdings nicht auf. Waren vielleicht Messegänger, die müssen ja kritisch sein und so.

Pitchtuner
Pitchtuner

Da ich mit der Discografie von Pitchtuner nicht vertraut bin, klang für mich natürlich alles frisch und neu. Aber sie haben wohl auch wirklich neues Material gespielt. Es gibt da wohl eine neue EP, die sie auch im Gepäck hatten und eben auch gespielt haben. Klang gut, mehr kann ich darüber aber auch nicht sagen.

Rich and Kool
Rich and Kool

Zu guter Letzt betrat der langerwartete Hauptact die Bühne: Rich and Kool. Das Publikum hatte sich mittlerweile einmal nahezu komplett ausgetauscht und feierte die Protagonisten frenetisch. Es kam durchaus zu dem einen oder anderen Körperkontakt oder Schweißausbruch oder Biervergießen auf der Tanfläche, das kann ich euch sagen.

Rich and Kool
Rich and Kool

Die Show war von gewohnt hohem Niveau. Wiederum bin ich mit der Discografie von Rich and Kool nicht so sehr vertraut, klang aber alles ganz toll. Ehrlich.

Rich and Kool
Rich and Kool

Insgeheim hatte ich ja gehofft, dass sie auch einen Nachlader-Song zum Besten geben würden, wie sie es wohl in der Vergangenheit auch schon das eine oder andere Mal getan haben. Aber da wurde ich enttäuscht.

Rich and Kool
Rich and Kool

Was nicht wirklich schlimm war, denn die Show hat gut entschädigt. Hat mal wieder Spaß gemacht!

Kleider machen Menschen

Wer nicht mehr bis zum 17. September warten kann, um Anandamid zu sehen, soll schon vorher Gelegenheit dazu bekommen: Sie spielen nämlich auch am 11. September um 22 Uhr im KVU in der Kremenerstr. 11 (Berlin-Prenzlauer Berg) anlässlich einer besonderen Zeremonie. Fragt mich nicht, was sich hinter dieser besonderen Zeremonie verbirgt, das weiß ich nämlich nicht. Was ich weiß, ist der Eintrittspreis: Alle, die rein wollen, müssen ein Kleid tragen. Wirklich alle!

Im Gegenzug könnt ihr dann aber natürlich auch die Band sehen, wie sie hervorragend gekleidet auf der Bühne steht. Gott sei Dank Leider bin ich an dem Wochenende nicht in der Stadt, so dass mir das leider entgehen wird. Schade.

[via Bühnenterrorist]

Dilemma

Ebenfalls am Vorabend zur Wahl spielen Anandamid mal wieder in der Haupstadt. Sie starten ihren Gig um 21 Uhr im Ackerkeller, der an diesem Abend wohl eröffnet wird. Der Laden befindet sich in der Bergstraße 68 in Berlin Mitte (Nähe U-Bhf. Rosenthaler Platz oder S-Bahn-Bhf. Nordbahnhof).

Da ist dann wohl akutes Partyhopping angesagt.

[via Bühnenterrorist]

Nachgeladen – Anatomie eines großartigen Abends

Über die Fete de la Musique hatte ich an dieser Stelle leider nicht berichtet. Ging irgendwie in meinem Urlaub unter, dabei hatte ich da einen wundervollen Abend. Auf dem Lausitzer Platz gabs sehr schöne elektronische Tanzmusik. Ein Beatboxer hatte die Menge aufgewärmt, Rich and Kool haben ein wundervolles Set gespielt, Pitchtuner haben gut gerockt und zu guter letzt habens Nachlader dann total versaut. Es fing nämlich ganz leicht an zu nieseln, weswegen sie nach zwei Songs bereits aufhörten. Angeblich wollte das der Veranstalter so. Pah, olle Michelin-Reifen-Fahrer!

Am Donnerstag waren sie zu Gast bei der Steven Records Labelnight und hatten die Chance, das alles wieder gut zu machen.

[Mehr:]

Aber Nachlader waren an diesem Abend natürlich der Top-Act, somit also erst am Ende des Abends zu hören. Zuvor hatte der geneigte Zuschauer die Gelegenheit, viele neue und gänzlich unbekannte Bands kennen zu lernen.

Woodruff and the Shnibble of Azimuth
Woodruff and the Shnibble of Azimuth

Den Anfang machten die Leipziger Woodruff and the Snibble of Azimuth. Allein wegen des Namens hätten sie sofort alle Sympathiepunkte von mir bekommen, aber was der Sänger dann trotz des leeren Postbahnhofs für eine coole Show abgezogen hat, war schon irgendwie putzig.
(Btw: Hat noch wer das Game irgendwo rumliegen?)

Woodruff and the Shnibble of Azimuth
Woodruff and the Shnibble of Azimuth

Die Damenwelt war jedenfalls hin und weg von dem charismatischen Frontmann. Der Rest der Band brauchte noch etwas, um warm zu werden.

Woodruff and the Shnibble of Azimuth
Woodruff and the Shnibble of Azimuth – Die Crowd rockt ohne Ende

Getanzt hat zu diesem Zeitpunkt allerdings nur einer. Der Rest hielt sich im Halbschatten des hinteren Zuschauerbereichs tapfer am Bier fest. Keine Energie verschwenden, der Abend wird ja noch lang.
Dabei hättens Woodruff and the Snibble of Azimuth durchaus verdient, dass man zu ihrem Sound ordentlich Kalorien verbrennt. Sie machen nämlich sehr gute Musik und ich wünsche es ihnen sehr, dass sie damit mehr Erfolg haben werden!
Auf der Webseite kann man übrigens ein paar Hörproben runterladen.

Alles Gute
Alles Gute

Die nächste Band hörte auf den Namen Aromatherapie. Die hab ich aber verpasst, da saßen wir nämlich draußen im Biergarten. Sorry, keine Fotos.

Alles Gute
Alles Gute

Zu der sympathischen Frauenpower-Band Alles Gute war ich natürlich wieder vor Ort. Viele viele Mädchen an den verschiedensten Instrumenten und mittendrin ein Kerl. Kann sowas gut gehen? Tja, das ist so ein wunder Punkt. Viele Frauen auf einem Haufen machen ja bekanntlich immer Schwierigkeiten. In diesem Zusammenhang fällt schon schnell mal das Schimpfwort Zickenkrieg.
Mir fällt dummerweise auch gerade keine Band ein, die größtenteils aus Frauen besteht und sonderlich lange bestehen würde. Helft mir mal…

Alles Gute
Alles Gute – Mehr oder weniger

Auf der Bühne war von dem ganzen Ärger jedoch erstmal nichts zu spüren. Der Auftritt war rundum sympathisch und das Publikum war begeistert. Alles habe ich davon allerdings auch nicht mitbekommen, ich wurde enorm abgelenkt. Dennoch war mein Eindruck durchweg positiv.

Alles Gute
Alles Gute

Einige der Bandmitgliederinnen erschienen hinterher jedoch recht aufgelöst. Das gelte auch für die Band, haben sie gesagt. Nun, was auch immer hinter der Bühne nach dem Auftritt vorgefallen ist, ich hoffe wirklich sie raufen sich wieder zusammen. Ihre Musik hätte das auf jeden Fall verdient!

Eddie
Eddie

Die vierte und letzte Band von Steven Recors an diesem Abend hieß Eddie. Sie zogen eine sehr sympathische Unplugged-Session durch. Von allen Bands des Abends wirkten sie am Professionellsten. Sie waren schon recht abgeklärt, die vier Jungs.

Eddie
Eddie

Auch wenn ich mit der Musik auf Dauer nicht viel anfangen könnte, war es angesichts des noch immer recht leeren Clubs recht passend. In vielen Gästen wuchs der Drang nach Kilkenny oder Guiness und Holztischen.

Superleutnant
Superleutnant

Jetzt war es Zeit für die Superstars, die Special Guests des Abends sozusagen. Den Anfang machte die Berliner Power-Pop-Band Superleutnant.

Superleutnant
Superleutnant

Leider hat mich der Sound in dem Moment so überhaupt nicht angesprochen, so zogen wir uns wieder in den Biergarten zurück, um fachlich und betrunken darüber zu diskutieren, worin genau der Unterschied zwischen antiauthoritär und autodidaktisch läge. (Fragt nicht!)

Nachlader
Nachlader

Schließlich starteten Nachlader durch und gaben dem Publikum die Möglichkeit, die aufgestaute Energie zu entladen. Der Club war immer noch nicht voller geworden. Ich muss mir endlich mal angewöhnen, solche Events auch vorher zu promoten, statt immer nur hinter her drüber zu schreiben.

Nachlader
Nachlader

Ich hab mal irgendwo gelesen, dass man im Zusammenhang von Clubkonzerten immer das Wort intim irgendwo einbauen muss. Jedenfalls dann, wenn man etwas auf sich und seine musikjournalistischen Fähigkeiten hält. Das tue ich zwar nicht im Geringsten, aber ich mach das jetzt trotzdem mal: Gerade durch diese Leere und die geringe Dichte des Publikums – was nicht heißen soll, dass nicht ein unbeträchtlicher Teil desselbigen ziemlich dicht gewesen wäre – wirkte dieser Auftritt unglaublich intim!

Nachlader
Nachlader

Die drei Leute auf der Bühne waren quasi zum Anfassen nah. Und auch wenn sie natürlich alles arrogante Supertypen sind, ließ sich der Kontakt zum Publikum nicht verhindern.

Nachlader
Nachlader

Aus den anfangs lediglich zwei besoffenen Idioten, die einsam vor der Bühne tanzten, wurde schon nach wenigen Songs eine ganze Horde von ausflippenden Partypeople. Jedenfalls soweit ich das von da vorne mitbekommen habe.

Nachlader
Nachlader

So wirklich schwer war das aber auch nicht, ich meine, wer kann bei Hits wie Arbeitsgeld, Fett und An die Wand schon großartig die Füße still halten.

Nachlader
Nachlader

Arbeitsgeld ist übrigens ne Mitmachnummer, wie ich an diesem Abend gelernt habe. Keine Ahnung wieso, aber es hat funktioniert. Selbst in diesen harten Zeiten haben die Leute ihre letzten Cents zusammengekratzt. Ob sich die Ausbeute gelohnt hat, weiß ich allerdings nicht.

Nachlader
Nachlader feat. Bühnenterrorist

Apropos Mitmachnummer: Einer aus dem Publikum hat das auf seine ganz eigene Art und Weise interpretiert. Dieser besoffene Penner Der charismatische junge Mann der auch bei der erfolgreichen Eklektro-Combo Anandamid kräftig in die Tasten haut, hat kurzer Hand die Bühne bestiegen, dem Sänger das Mikro geklaut und mitgesungen.
Das qualifizierte Sicherheitspersonal des Clubs konnte in der Folge auch weitere Aktionen dieser Art nicht verhindern, so dass sich Nachlader am Ende sogar noch zu einer kleinen Zugabe gewzungen sahen.

Nachlader
Nachlader

Mit zu wenig Schlaf, einem üblen Schädel und Augenringen, die nicht nur entfernt an die Ausmaße des Mariannengrabens erinnern, bin ich am nächsten Morgen zur Arbeitsagentur gewankt und habe mich nach freien Stellen als Zombiedarsteller erkundigt. Romero tut ja wieder was..
Ob der Herr Bühnenterrorist später noch Prügel und Hausverbot oder doch Sex und Drogen bekommen hat, bleibt bisweilen ungeklärt. Zuletzt sah ich ihn Richtung Backstage verschwinden.

Nachwuchs ohne Talent

Bandwettbewerbe können eine feine Sache sein. Mit etwas Glück kann man bei so einer Gelegenheit die eine oder andere Perle der Zukunft entdecken, einen Geheimtipp auftun, lange bevor es zum Geheimtipp wird oder einfach nur ein paar Stunden für günstig Geld unterhalten werden. Es kann aber auch sehr langweilig und enttäuschend werden…

Am Freitag den 6.5.2005 fand das 1. Semifinale des Emergenza-Bandwettbewerbs statt, auf dem 8 Bands um die Gunst der Zuschauer buhlten. Ein abgekartertes Spiel irgendwie, da jede Band ihre Fanbase im Gepäck hatte …

[Mehr:]

Erster Auftritt und Eisbrecher des Abends war die Band Sofakingstupid, die sich mit sympathischer Frontfrau und Rock im Herzen der Herausforderung stellten. Zu meiner Freude wurde englisch gesungen, was in Zeiten der Neuen Deutschen Perfekten Welle ja fast schon als Sakrileg gilt, entscheidet doch heute schon allein die Sprache der Songtexte über Plattenvertrag oder Schülerband. Auch wenn ich die Musik verhältnismäßig uninteressant fand, boten die fünf Protagonisten eingängigen und soliden Rock und was noch viel wichtiger war: Sie haben tatsächlich das Eis gebrochen und so etwas wie Stimmung die nahezu leere Halle gezaubert.

Der Grund meiner Anwesenheit bei dieser Veranstaltung trat leider schon als Zweites auf: Anandamid. Die drei Ex-Templiner boten abgefahrene elektronische Musik, die insgesamt leider viel zu verkopft daher kam, als dass sie irgendjemand jenseits der Bühne hätte verstehen können. Schade eigentlich, denn die Ansätze sind mitunter richtig gut. Es fehlt nur das Quäntchen, das aus der staunenden und etwas ratlosen Menge eine tanzende und feiernde Horde macht. Aber meinen Geschmack haben sie getroffen und meine Stimme war ihnen sicher. Kunststück, wo ich doch Member der Fanbase war ;)

Als nächstes gabs Familie Mit Hund, eine recht skurile Metal-Band mit deutschen Texten im Gepäck. Ich war weniger begeistert, bei solchen Lyrics wie Fickt euch alle und fahrt zur Hölle, dann gehören mir eure Seelen. Natürlich klassisch ins Mikro gekotzt, wie es sich eben gehört. Ist bestimmt was für Fans der Genres.

Tokio Cheesecake traten als viertes auf. Diese Band hatte augenscheinlich viele Menschen mitgebracht, denn die Stimmung war im Vergleich zu den Vorgängern wesentlich besser. Für die Musik galt das allerdings nicht. In meinen Ohren klang es nur nach äußerst langweiligem und belanglosem Rock mit englischen Texten und nem äußerst peinlichen Gitarristen. Nur weil man fünf mal Timmmähhhh schreit, ist man eben noch lange nicht cool.

Aus dem fernen Leipzig reiste Band Nummer 5 an: Ballentine (Hat jemand einen Link?). Sie begannen mit einem instrumentellen Intro und sowohl Sound als auch der Look der Band ließen Qualität aus Richtung von Muse oder Placebo erahnen. Leider wurden diese Hoffnungen nicht erfüllt. Nach dem ersten Stück präsentierte sich nämlich eine ebenso dunkel geschminkte Sängerin, die in feinster Gothic-Manier ihre englischen Texte trällerte. Technisch war die Band wirklich gut, auch die Sängerin, nur passte in meinen Ohren der Gesang nicht zur Musik. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich mit dem im südöstlichen Deutschland verbreiteten Gothic-Trend a la Nightwish oder Within Temptation nicht viel anzufangen weiß. Das empfanden die anwesenden Gäste allerdings auch.

An 6. Stelle gab es ein echtes Highlight des Abends. Obwohl Metal wirklich nicht mein Ding ist, war ich von Declamatory wirklich begeistert. Eine Band wie frisch aus den 80ern importiert. Hier stimmte einfach alles: Die Musik, die Show, die langen Haare, die Stimmung. Innovation kann ich ihnen nicht zusprechen, aber zumindest sorgten sie für Kurzweil. Trotz des Krachs, den sie allgemein Musik nennen dürften, ließen sie Raum für echte Gitarrensolis und für das Publikum. Von all den Bands dieses Abends war Declamatory definitiv die professionellste.

So langsam ging mir aber die Luft aus an dem Abend und meine Laune sank noch ein Stückchen mehr, als ich die ersten Klänge von Harthof vernahm. Technisch wieder absolut einwandfrei präsentierte sich hier aber wieder nur eine langweilige Band, die mitten im Trend zu schwimmen versucht. Völlig belanglose deutsche Texte, in belanglosen Songs, vorgetragen von einem mittelmäßigen Frontmannkind. Dabei haben sie sich schon bei den ganz Großen da draußen bedient: Ansatzweise klang es hier nach The Offspring, dort nach The Ramones und dort drüben nach Die Ärzte. Aber irgendwie hats nicht geholfen. Da reißt es dann auch nicht mehr raus, dass man einen Gitarristen hat, der fast genauso aussieht wie Farin Urlaub. Dank mitgebrachter Teeniehorden hat aber die Stimmung gestimmt.

Zu guter oder auch schlechter Letzt präsentierten sich die Metaller von Twisted Mindz. Wiederum ist das nicht mein Genre, aber wenn ich mal direkt mit Declamatory vergleiche, schien Twisted Mindz eher die untere Schicht dieser Stilrichtung widerzuspiegeln. Von Stimmung war dann auch nicht mehr viel zu spüren, der Abend war einfach schon zu lang gewesen, als dass noch irgendjemand Lust oder Ausdauer gehabt hätte, dieser Band eine Chance zu geben.

Und wer hat nun gewonnen?

Abgestimmt wurde jeweils nach dem Auftritt einer Band durch Handzeichen. Wie ich bereits erwähnte, war die Halle bei jeder Band unterschiedlich stark befüllt. Sofakingstupid als erste Band hat beispielsweise vor fast leerem Haus gespielt und trotzdem Stimmung herbeigezaubert. Andere Bands waren zu Primetime an der Reihe und hatten genug Freunde im Hause. Wurde das Ergebnis diesen Tatsachen gerecht? Nö.

And the winner is …

Platz zwei ging an Tokio Cheesecake und gewonnen hat Harthof.

Schülerband!!! Schülerband!!! Schülerband!!! (Danke Tom!)

Der Rest der Halle, mittlerweile anscheinend nur noch aus Harthof- und Tokio Cheesecake-Fans bestehend, hat sich natürlich ohrenbetäubend laut gefreut. Wer hätte es anders erwartet.

So richtig ärgern mochte ich mich über das Ergebnis dann aber auch nicht. Würde keine der Bands den jeweils kompletten Freundeskreis mobilisieren, würden Bandwettbewerbe vermutlich angesichts gähnender Leere stattfinden. Das ist schon ok und wenn eine Band für sich 10 Leute mehr mitschleppen kann, als alle anderen Bands, dann heißt das wohl auch, dass es 10 Leute mehr gibt, die sich diese Musik freiwillig antun. Irgendwo ist das also alles gerechtfertigt. In Zeiten von Brandes und Co. mag man hier von Bestechung sprechen wollen, allerdings kann ich angesichts der wirtschaftlichen Lage der Newcomer nicht sehen, wo dafür die nötigen finanziellen Mittel herkommen sollten ;)

Was mich an dem Abend viel mehr gestört hat, war das Fehlen von Mut und Innovation. Sicher bin ich parteiisch, wenn ich jetzt mal ein wenig von Anandamid schwärme, aber allen Ernstes hat diese Band dem ganzen Abend zu etwas Farbe verholfen. Man hat sich was getraut. Völlig schräge Beats zu abgefahrenen Gitarren-Riffs, Gesang ohne das traditionelle Strophe-Refrain-Korsett und der Teils fantasievolle Einsatz von Synthesizern und Samplern haben dem ganzen Auftritt ein sehr angenehmes Spektrum gegeben. Nein, wirklich gut waren sie objektiv gesehen nicht, aber anders und neu. Wenn sie es noch eine Weile durchhalten, dürften wir noch ein paar sehr interessante Sachen zu hören kriegen.

Tja und sonst? Sonst gab es nur Standard-Rock oder Standard-Metal, vielleicht hier mit einem Spritzer Standard-Gothic oder dort eine Prise Standard-Punk. Nix Neues und was viel schlimmer wiegt: Nirgends auch nur der Versuch, etwas Neues zu bringen. Anandamid war die einzige Band, die ohne das übliche Line-Up bestehend aus Drum, Gitarre und Bass auskam. In Sechs der insgesamt acht Bands mussten Sänger oder Sängerin jedoch über die gesamte Länge der Show stets gegen zwei Gitarren anschreien. Viel zu viel Standard, was hier geboten wurden war mehr Handwerk als Kunst und das machte es langweilig.

Nun ja, ich denke, ich habe meiner Enttäuschung genug Luft gemacht. Ich hoffe, dass sich in den weiteren Runden dieses oder anderer Bandcontests entsprechend motivierte, anspruchsvolle und vor allem beliebte (!!!) Bands diesem Trend von Neuer Deutscher Langeweile entgegenstellen werden. Und wer weiß, sie wollen ja noch wachsen und eines Tages werden sie vielleicht zum Geheimtipp oder landen sogar den ganz großen Wurf. Ich wünsche ihnen viel Glück!!!

Um den Abend aber noch eins drauf zu setzen, hat sich das SO36 aber mal wieder von seiner besten Seite gezeigt. Statt das nett gefüllte Haus noch ein wenig mit ansprechender Musik und teuer verkauften alkoholischen Getränken zu unterhalten, schließlich möchte man den Sieg feiern oder die Niederlage schnell wieder vergessen, wurde um 0:30 Uhr das Licht eingeschaltet und die verbleibenden Leute im wahrsten Sinne des Wortes rausgekehrt. Bravo!!!