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ESC, Aserbaidschan und die Menschrechtsangelegenheiten

Vor ein paar Tagen hatte ich euch auf die außerordentliche unterhaltsame Video-Berichterstattung von Lukas Heinser und Stefan Niggemeier zum Eurovision Songcontest im Bakublog aufmerksam gemacht. Der ESC ist mittlerweile vorbei und hat mich ganz gut unterhalten*. Was bei der ganzen Show und der Show über die Show hier aber nicht vergessen werden soll, sind die fragwürdigen Rahmenbedingungen: Mit Menschenrechten und Demokratie ist es in Aserbaidschan nämlich nach wie vor nicht weit her und es ist leider nicht absehbar, dass sich daran in naher Zukunft etwas ändert.

Stefan Niggemeier ist – wenn er nicht gerade über Gesangswettbewerbe berichtet – im richtigen Leben ein echter Journalist (u.a. beim Spiegel), der in seinem Blog auf viele Missstände rund um den ESC und in Aserbaidschan allgemein aufmerksam macht. Ich empfehle euch dringend, diese Artikel zu lesen, denn so ein Großereignis wie der ESC bietet eben nicht nur dem Regime die Plattform, sich zu präsentieren, sondern gibt auch den Kritikern genug Öffentlichkeit, zu kritisieren.

Um einen Überblick zu bekommen, seien euch vielleicht mal diese drei empfohlen: Mein Mulm in Baku, Keine guten Nachrichten aus Baku und Die Eurovision ist unglücklich, tut aber nichts dagegen. Das sind alles relativ lange Texte, aber sie lohnen sich!

Den besten Kommentar zu Niggemeiers Artikel liefert Felix Schwenzel:

das absurde ist ja, dass die ESC-organisatoren sich auf das spiel des regimes einlassen und behaupten (jetzt kommt ne metapher) dass es beim angeln nicht um die fische gehe, sondern nur um den sport. deshalb solle man um des lieben frieden willens nicht ständig von den fischen reden.

oder deutlicher: warum die journalisten (oder menschenrechtsbeauftragten) die über die zustände berichten als spassbremsen titulieren und nicht das regime das prügelt, droht und einsperrt als spassbremse bezeichnen? politik und show lassen sich meiner wahrnehmung nach nur mit gewalt und einem massiven polizeiaufgebot trennen.

* Dass einen großen Anteil daran meine Twitter-Timeline hatte, ist nochmal eine ganz andere Geschichte.

Der ESC in Baku

Es ist wieder soweit! Also, der Grandprix an sich ist mir halbwegs egal, aber ich freue mich riesig auf die begleitende, ernsthafte und kritische Berichterstattung von Lukas Heinser und Stefan Niggemeier. Dieses Mal haben sie ihre Seele zwar an Spiegel Online verkauft, aber das sollte ihrem .. äh.. professionellen Charme keinen Abbruch tun. Auf ins Bakublog!

Es beginnt mit einem Rückblick auf die beiden Vorjahre: