Vincent Teetsov – Bones All Around (Remix)

Das ist mein mittlerweile dritter Remix für Vincent und aus Versehen geht es darum um ein leider sehr relevantes und aktuelles Thema. Ich habe mir von seinem aktuellen und hervorragenden Album The Place Called Home den Track Bones All Around ausgesucht. Darin geht’s um Zensur zu Sovietzeiten und mit welcher Hingabe und Findigkeit diese Umgangen wurde.

Zu der Zeit, bevor Bandgeräte oder gar Kassettenrekorder verfügbar waren, wurden illegal eingeschleuste Vinylplatten auf alt Röntgenaufnahmen kopiert. Es geht also um wabblige Plastikscheiben, in denen mit der Zigarette ein Loch gebrannt wurde, damit man sie ein paar Mal auf dem Plattentelle drehen lassen konnte, bis mehr Rauschen als Musik aus den Boxen kam. Und was man dann sah, waren Knochen, die sich immer im Kreis drehten: Bones All Around.

Ich mag diese Geschichte total, sie erinnert mich ein bisschen an meine Kindheit in der DDR und die Leidenschaft mit der z.B. mein Vater ganze Kassettenstapel mit verbotener Musik aus dem kapitalistischen Ausland füllte. Er hatte es einfacher, aber die Motivation und Umstände waren sehr ähnlich. Das könnte uns heute zeigen, mit welcher Beharrlichkeit sich Menschen gegen Zensur wehren und wie wichtig Kunst und Kultur für unser Leben sind.

Man nennt das ganze auch Knochenmusik oder auf Englisch auch Bone Music, falls ihr mehr darüber erfahren wollt. Im Russischen könnte es roentgenizdat heißen, falls ihr mal in eurem Bekanntenkreis rumfragen wollt.

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Okay, zur Musik: Dank der Arpeggiators, die ich da reingebastelt habe, bin ich recht früh auf so ein Animal Collective – Gefühl gekommen und habe das ein bisschen weiter verfolgt, bei den Drums und den Vocals. Das hat zum einen dazu geführt, dass der Remix ziemlich anders klingt, als das, was ich sonst so mache und zum anderen bringt das auch noch einen kleinen nerdigen Twist: Animal Collective beziehen sich recht stark auf ihre Beach Boys – Einflüsse und Vincent hat in seinem Text sehr eindeutige Bezüge zu den Beatles. Jupp, das wars schon. Ich fand es wichtig, das zu erwähnen.

Hoffe, euch gefällt der Track. Ihr könnt ihn kostenlos runterladen auf Vincents Bandcamp-Seite, wo ihr euch auch das Original anhören könnt und selbstverständlich auch in sein Album reinhören solltet. Lasst etwas Liebe da!

Vincen Teetsov – For The Days (Remix)

Vincent Teetsov ist ein amerikanischer Musiker, der offenbar gerade in Toronto lebt und Gitarrenmusik macht. Ich würde sagen, das könnte man unter Blues oder Indie Pop mit hier und da ein paar Folk-Einschlägen beschreiben. Singer-/Song-Writer, halt. Ich hatte schon einmal Kontakt mit ihm, als ich vor ein paar Jahren für sein damaliges Projekt Novelty Citizen geremixed habe. Ich mag sowohl das Original als auch den Remix von damals immer noch sehr gerne.

Jedenfalls hatten wir vor ein paar Wochen wieder Kontakt. Er hat Ende des Jahres sein Album Roar In The Garbage Can (lest mal nach, wo der Titel herkommt!) veröffentlicht und mich gefragt, ob ich nicht wieder einen Remix machen wollte. Wollte ich, denn das Album ist ziemlich nett geworden und ein Song daraus hat es mir besonders angetan. For The Days ist der letzte Track im Album und hat einerseits diesen etwas dunkleren REM-Vibe, aber trotzdem eine recht positive, sogar aufmunternde Stimmung und Botschaft.

Auf der anderen Seite war es definitiv nicht der leichteste Song, den man sich zum Remixen raussuchen konnte. Ich habe mehrere Anläufe gebraucht, bin aber mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ich habe eine paar der leiseren Textzeilen vom Anfang des Songs weggelassen, einfach weil es sowohl vom Sound als auch von der etwas anderen Stimmung des Remixes her besser gepasst hat. Außerdem konnte ich dadurch diesen netten Groove, den ich da gefunden habe, auch konstant durchziehen. Ich bin jedenfalls mit dem Ergebnis sehr zufrieden und hoffe, dass euch der Track auch gefällt. Hört euch auf jeden Fall auch das Original an und gebt Vincent hier und da und natürlich da ein paar Likes!

Download – Lizenz: CC-BY-SA 3.0