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Hurra, die Welt geht unter

Harvey. Und damit könnte diese Kolumne auch schon wieder vorbei sein, aber ich bin kein Freund kurzer Worte, also elaborieren wir das ruhig ein wenig.

Der Tropensturm Harvey hat vergangene Woche Houston unter Wasser gesetzt und allerorten durfte man hören, wie nie dagewesen ein solcher Sturm bisher war. Dazu ein Zitat des amtierenden US-Präsidenten:

Da uns die Klimaforschung im Falle einer globalen Erwärmung mehr und schlimmere Wetterextreme versprochen hat, passt Harvey gerade ganz gut ins Bild. Vermutlich wäre er auch ohne Klimawandel entstanden und über Houston hinweg gefegt, aber man kann wohl davon ausgehen, dass er das nicht mit der gleichen Zerstörungskraft getan hätte. So oder so aber zeigt uns Harvey, wie groß die Probleme sind, denen wir in einer erwärmten Welt gegenüberstehen. Am Beispiel Houston zeigt sich, dass unsere Infrastruktur auf den Wandel nicht vorbereitet ist.

An Harvey kam dieser Tage niemand vorbei. Etwas weniger Beachtung fand der Monsun in Südost-Asien. Der ist dieses Jahr etwas extremer als sonst und fordert viele Todesopfer. Ähnlich dramatisch, aber aus völlig gegensätzlichen Gründen, sieht es in Äthiopien aus. Dort herrscht dieses Jahr extreme Dürre, die vor allem die Viehzucht und damit die von ihr abhängige Landbevölkerung enorm unter Druck setzt. An der nordamerikanischen Westküste ist es im Moment auch gerade wieder extrem heiß, so dass in San Francisco etwa Listen von Abkühlungszentren rumgereicht werden, wo sich Menschen hinwenden können, die sonst keine andere Möglichkeit haben, sich gegen die Hitze zu wehren.

Das sind alles Momentaufnahmen aus einer sich dramatisch erwärmenden Welt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Nicht alles davon lässt sich heute schon eindeutig dem Klimawandel zusprechen, auch wenn es plausibel erscheint. Am Ende wird das aber die Zeit zeigen müssen und umfangreiche statische Auswertungen, so wie man das am Beispiel des Gletschersterbens in der Schweiz gemacht hat oder bei der Schmelze des Permafrostbodens in Alaska. Dank der Statistiker wissen wir heute auch, dass unsere Sommer in den letzten 60 Jahren immer wärmer wurden.

Wem das zuviel Hängenbleiben in der Vergangenheit ist, der kann natürlich auch frohen Mutes in die Zukunft schauen. Eines der schönsten Beispiele der Klimapocalypse fand sich hier, wo u.a. auf Klimaplagen spekuliert wird: Für Mensch und Tier bisher unbekannte Krankheitserreger, die potentiell im nicht mehr ganz so ewigen Eis auf uns warten. Wow!