Martin Tetzlaff – Achterbahn (Remixe)

Martin Tetzlaff hat ein neues Album am Start – Hideaway. Das wird am 3. November erscheinen. Bis dahin veröffentlicht er – wie man das so macht – hier und da mal ne Single. Eine davon war der Song Achterbahn.

Er hatte mir den Song rechtzeitig zur Verfügung gestellt, aber ein paar Dinge kamen dazwischen und ich bin über den Sommer in ein kleines kreatives Tief gefallen, so dass meine Remixe erst zum Release von Days In Slow Motion fertig waren. Was übrigens ein wunderschöner Song ist!

Warum eigentlich Remixe, Thomas? Was war da los?

Gut, das du fragst! Ich war seinerzeit etwas frustriert mit meiner Kunst und mochte das, was jetzt als Rollercoaster Dub Remix veröffentlicht wurde, nicht sonderlich. Daher hab ich den Resetknopf gedrückt, neu angefangen und etwas völlig anderes probiert.

Martin hingegen fand den ersten Wurf durchaus sehr hörenswert und bestand darauf, einfach beide Tracks rauszuhauen. Und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Mit etwas Abstand macht mir auch der Rollercoaster Dub Remix wieder sehr viel Spaß.

Am 1. November lädt Martin zur Record Release Party ins Lark/ Berlin. Kommt doch vorbei, wenn’s passt und erzählt mir welchen meiner Remixe ihr schöner findet. Oder lasst uns einfach gemeinsam ein Getränk konsumieren und den Kopf leicht zur Musik wippen. Würd mich freuen.

Superbooth 2023

Ich bin mit meinem modularen System noch keinen Schritt weiter als vor einem Jahr, was verschiedene Gründe hat, die viel damit zu tun haben, dass ich mich einfach nicht entscheiden kann und dass außerdem die interessanten Module, die ich letztes Jahr auf der Superbooth gesehen habe, immer noch nicht erschienen sind.

Ganz konkret möchte ich mein Setup um einen Filter und einen Envelope Generator erweitern. Das hatte heute immerhin den Vorteil, dass ich bei den meisten Herstellern recht konkrete Fragen stellen konnte. Ob mir das bei einer Entscheidungsfindung hilft, bleibt abzuwarten.

4ms – Shaped Dual EnvVCA ist nicht im Bild, dafür aber der auch sehr interessante Ensemble Oscillator

Dabei hat es recht vielversprechend angefangen, als ich erneut zuerst am Stand von 4ms gelandet bin. Dieses Mal habe ich direkt das Gespräch gesucht und mit dem Entwickler von deren Shaped Dual EnvVCA gesprochen. Ich war eigentlich schon soweit, die etwas kleinere Version davon zu kaufen, den Dual EnvVCA, aber natürlich hatter der gute Mann ein paar sehr überzeugende Argumente, warum die Shaped-Variante viel besser ist. Das ist ärgerlich, weil das Modul größer und teurer ist. Auf der anderen Seite war das Thema Envelope Generator dafür eigentlich geklärt, das Teil wirds wohl werden.

Es war ein überaus nettes Gespräch und ein sehr netter Einstieg in den Messetag. 4ms war eigentlich da, um seine neuen DIY-Kits vom Sampler und Delay vorzustellen. Die sahen auch nett aus und wenn man selber löten kann, kann man da spannende Module für vergleichsweise wenig Geld kriegen. Für mich ist da vorerst noch nicht so interessant.

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Jahresrückblick 2022

*klopf* *klopf*

Mic Check! One-Two!

Liest jemand zu?

Erinnert ihr euch, wie ich mir letztes Jahr beinahe vorgenommen hätte, mehr zu bloggen? Ja, witzig, oder? Anyway, herzlich willkommen zum allseits beliebten Jahresrückblick!

Falls ich hier gelegentlich etwas launig klinge, liegt das nicht unbedingt an dem objektiv betrachtet sehr unterdurchschnittlichen Jahr. Bei allem Mist, der da ablief, ich hatte durchaus auch ne gute Zeit und kann da gar nicht so doll jammern. Was mich natürlich nicht abhalten wird. Aber meine konkrete schlechte Laune zum jetzigen Zeitpunkt speist sich eher aus der fünf Tage alten Coronainfektion, die ich gerade durchlebe.

In den Apokalypse-Filmen gibt es ja immer die Überlebenden, die auserwählt oder immun sind und sich nach Zusammenbruch der Menschheit trotzdem noch gegenseitig das Leben schwer machen. Bis vor einer Woche war ich noch felsenfest davon überzeugt, dazu zu gehören. Ihr versteht, dass ich meine Enttäuschung jetzt noch etwas verarbeiten muss.

Und das sollte ja auch ganz gut zum vergangenen Jahr passen. Schauen wir doch mal rein.

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Ghost Stories

Ich habe das Glück, mehrere Freunde auf dem Land zu haben, die sich Wild Cams in den Garten gehangen haben. Das sind so Kameras, die bei Bewegung auslösen und Fotos oder kurze Videos aufnehmen. Da meine Faszination für die Wildnis Brandenburgs keine Grenzen kennt, habe ich mir diese kurzen Clips einfach mal geben lassen (Vielen Dank!!!) und versucht, ein Dance-Video draus zu machen.

Das war für jemanden, der Video-Bearbeitung nur so am Rande aufgeschnappt hat, vielleicht etwas überambitioniert. Es hat wirklich sehr lange gedauert. Aber ich habe eine Ergebnis: Ein Musikvideo!

Der Song Ghost Stories ist der Opener meines aktuellen Albums Serenity, das ihr nach wie vor überall finden solltet, wo ihr so nach Musik sucht.

Martin Tetzlaff – Paul (Remix)

Mit Paul hat mir Martin dieses Mal einen deutlich getrageneren und thematisch auch düstereren Song zum Remixen rübergegeben, als beim letzten Mal. Tatsächlich dachte ich kurz vorher noch darüber nach, mal wieder etwas mit Downbeats zu machen, ein wenig Trip Hop vielleicht, und hier fiel mir die perfekte Gelegenheit dafür in den Schoß.

Außerdem experimentiere ich hier mit einem kleinen modularen Setup etwas rum, was in Kombination mit dem Tempo fast automatisch zu einem drohnigeren Klangambiente führt. Das ist Musikersprech, für getragene, eintönige und langweilige Musik und normalerweise ganz und gar nicht mein Sound. Aber…

… ich liebe alles daran. Für mich passt das einfach unglaublich gut zu der Stimmung des Songs und es passt auch thematisch zu der Story, die der Song erzählt. Es ist beklemmend, intensiv, dramatisch und auch ein wenig bedrohlich. Und irgendwie hat es auch etwas Unausweichliches. Nun ja, normalerweise nicht mein Sound, aber ich bin sehr dankbar für die Gelegenheit, auch mal diese etwas andere musikalische Perspektive einnehmen zu dürfen.

Martin hat für den Song ein perfektes Video gedreht. Und dann hat er daraus auch mal eben noch ein perfektes Video für meinen Remix geremixt. Remixception!

Martin Tetzlaff – Paul (Six Umbrellas Remix)

Mein Remix von Paul ist als B-Seite auf Martins aktueller Single Hospital erschienen. Ihr findet beide Songs überall, wo ihr Musik hört und natürlich auch auf Bandcamp. Und auch für diese neue Single gibt es ein großartiges Video.

Die tote Kuh

Jablonowo Pomorskie. Ein kleiner Ort in Polen und mein erster Umsteigebahnhof auf dem Weg nach Hause. Von einem Regionalzug in den nächsten, um dann ins wunderschöne Torun zu fahren, wo ich anderthalb Stunden Aufenthalt haben werde, bevor ich das lange Stück nach Gorzow Wielkopolski fahre. Dann noch ein paar Meter mit einem weiteren Regionalzug und ich bin bereits wieder in Deutschland, in Köstrin. Von da aus ist es nur noch ein Katzensprung bis Berlin.

Für meinen Geschmack muss ich ein bisschen zu oft umsteigen, zumal ich mit schwerem Gepäck von der Paddeltour unterwegs bin. Aber für meinen Aufenthalt in Torun habe ich sogar noch Pläne. Etwas zu Essen möchte ich mir dort besorgen, vielleicht noch einen Blick auf die Altstadt werfen oder sogar auf die Weichsel, auf der ich am Ende sogar gepaddelt wäre, wenn ich die volle Tour gefahren wäre.

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Paddeln in Polen 2022

Nach der doch etwas längeren Durststrecke der letzten beiden Jahre, hat es mich letzte Woche mal wieder auf einen polnischen Fluss verschlagen, auf die Drwenca. Ausgesprochen wird sie wohl als Drewenz oder Drewenza, auf jeden Fall ist sie ein wunderschöner kleiner Fluss, der irgendwo im Westen oder zumindest westlich der Masuren entspringt und in die Weichsel mündet.

Traumstart
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Superbooth 2022

Superbooth ist eine Musikmesse mit Schwerpunkt auf modularen Synthesizern, die – wenn nicht gerade Pandemie ist – jedes Jahr im Mai im FEZ in der Wuhlheide stattfindet. Ich war vor der Pandemie das erste mal da, also 2019. Inzwischen habe ich selbst angefangen, mir ein modulares Setup aufzubauen, daher bin ich dieses Jahr mit etwas konkreteren Vorstellungen hingegangen.

Der NerdSeq von XOR Electronics

Ich schreib das dieses Jahr mal auf, weil ich mir gestern weder Notizen noch großartig Fotos gemacht habe, also mach ich meine Notizen einfach mal öffentlich.

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Endless Summer by Sally Reynolds

VFX-Künstlerin Sally Reynolds hat diese wunschöne Animation für meinen Track Longest Summer vom Album Private Ark erstellt. Mit Hilfe von GAN-AI morpht sie übergangslos zwischen den Gesichtern aus klassischen Portraitgemälden und lässt so einen hypnotisierenden Effekt entstehen.

Ich bin total begeistert davon, weil das so unfassbar gut zu der Musik passt und zu dem, was ich mir bei dem Track damals eigentlich dachte. Die Musik schwankt zwischen beklemmender Angst und einem Gefühl von Glückseeligkeit und Sorglosigkeit. Letzteres, weil ein perfekter Sommer sich eben genau so anfühlen sollte. Aber die Fröhlichkeit kippt schließlich, wenn dieser Sommer nie endet. Der erlösende Regen bleibt aus, die Felder verdörren und die Seen kippen. 2018, als ich den Track schrieb, war so ein Sommer. Der erste längste Sommer.

In dem Video oszillieren die Gesichter genauso zwischen Fröhlichkeit und Depression, zwischen verspieltem Flirt und Morddrohung, zwischen Leichtigkeit des Seins und Weltschmerz. Hach.

Mehr von Sallys Arbeiten findet ihr hier.

Album – Serenity

Mein Distributor meint, es wäre nur eine EP, aber ich insistiere: Es ist ein Album. Ich finde, sieben Tracks mehr als ausreichend und die knapp über 30 Minuten Laufzeit passen quasi perfekt zu meinem täglichen Arbeitsweg, wenn ich etwas Pech mit den Wartezeiten habe.

Serenity ist als Titel vielleicht etwas kitschig und abgedroschen, aber er passt einfach. Serenity – Gelassenheit – heiterer Gleichmut. Ist nicht so, dass ich in diesem vergangenen halben Jahr nicht auch völlig gegenteilige Emotionen verspürt hätte. Aber, und das ist auch für mich überraschend, nichts davon schlägt sich in meiner Musik nieder. Es ist viel mehr so, dass die Musik mein Rückzugsort ist, mein sicherer Hafen, meine private Arche. Naja, und so weiter. Kitschig und abgedroschen.

Ich mag, was dabei rausgekommen ist. Sehr. Es ist immer schwer, so ein Album am Release-Tag wirklich einzuordnen, so für mich persönlich, dafür ist mir gerade noch jeder Ton zu nah. Aber ich bin gerade sehr begeistert von der Musik und das ist ein gutes Gefühl.

Ein paar Details zur Produktion: Die Tracks sind im letzten Halbjahr in ziemlich genau der Reihenfolge entstanden, wie sie auf dem Album zu hören sind. Nur die letzten beiden wurden getauscht. Ich habe mir einen neuen Synthesizer gekauft, das Moog Subharmonicon, was jetzt hier zusammen mit der Moog Mother32 meine analoge Werkbank stellt. Das schlägt sich in einigen Tracks nieder, mal subtil, mal waren sie auch die Hauptklanggeber, gerade zum Ende hin. Circus wurde mehr oder weniger vom Subharmonicon geschrieben.

Ich habe auch wieder ausgiebig gesampled. In den Tracks gibt es u.a. Aufnahmen von Demonstrationen, Skateparks und einem nächtlichen Ping Pong – Match zu hören. Letzteres war schließlich sogar titelgebend, auch wenn das der Track mit Vocals ist, die thematisch etwas anders gelagert sind. Aber gut, Klänge und Stimmen, das passt schon.

Am Ende war es eine sehr spontane Entscheidung, nach so kurzer Zeit erneut ein Album zu veröffentlichen und es blieb gar nicht so wahnsinnig viel Zeit, die Dinge zu finalisieren und rauszuhauen. Um so dankbarer bin ich für den Support und das Feedback meiner Testhörer: Benjamin, Wolf und Heiko! Danke, dass ihr euch die Sachen so geduldig angehört habt, als sie noch lange in keinem hörbaren Zustand waren.

Ich hoffe, ihr habt Spaß an den Tunes. Wie immer stell ich das Album unter Creative Commons Lizenz CC-BY-SA zur Verfügung. Ihr könnt die Musik also in euren Videos, Podcasts oder Games etc. entsprechend verwenden. Wenn ihr euch unsicher seid, fragt kurz nach. Ich hab bisher noch niemanden abgelehnt.

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